Wie schwierig es ist, ohne seine Ausweise in einer Welt voller Bürokratie zu überleben, das erfährt der Seemann Bill am eigenen Leib
Wie schwierig es ist, ohne seine Ausweise in einer Welt voller Bürokratie zu überleben, das erfährt der Seemann Bill am eigenen Leib © Stephen J. Sullivan / freeimages.com

LiteraturLesung

"Das Totenschiff" von B. Traven | Teil 2 von 24

Teil 2/24 | 1947 existierte Bill, ein staatenloser Matrose, ohne Dokumente und Rechte. Er war ein Verlorener, der von einem Land ins andere abgeschoben wurde. Nach einer schicksalhaften Nacht in einem europäischen Hafen verlor er seine Papiere und endete auf einem verrosteten Schiff im Sturm, existenzlos.

Das Dasein eines Staatenlosen im Jahr 1947: "Ich war nicht geboren, verfügte über keine Seemannskarte, konnte niemals einen Reisepass erhalten und jedem stand es offen, mit mir zu verfahren, wie es ihm beliebte, denn ich war niemand, existierte offiziell nicht und konnte daher auch nicht vermisst werden."

Bill, ein Matrose, gehört zu den Verlorenen, die von einem Land ins andere abgeschoben wurden. Er hatte keine Dokumente, keine Rechte, keine Heimat. Ein unglücklicher Zufall, ein Mädchen in irgendeinem Hafen des alten Europas, eine durchzechte Nacht: das Schiff legt ab, mit seinen Papieren, die allein die menschliche Existenz vor den Behörden glaubwürdig und legal erscheinen lassen. Bills letzte Station ist ein verrostetes Schiff irgendwo auf dem Meer im Sturm. In der Nachkriegszeit 1947 gewann das Stück für viele Flüchtlinge, die als "displaced persons" galten, erneut an Relevanz.

""Das Totenschiff" von B. Traven" im Überblick

"Das Totenschiff" von B. Traven

von B. Traven

Mit Robert Stadlober

Produktion: 2024

Sendezeit Mi, 31.07.2024 | 13:30 - 14:00 Uhr
Sendung radio3 "Lesung"
Radiosendung