Ein aktiver Mann nimmt die Rollen einiger Identitäten an, das sich seine darin verliert
Ein aktiver Mann nimmt die Rollen einiger Identitäten an, das sich seine darin verliert © harald wittmaack / freeimages.com

Hörspiel

Die neunundvierzigste Ausschweifung

Er hat keinen Namen und ist immer auf den Fersen: Ein Mann mitten im Nirgendwo. Man könnte ihn bei all den Rollenwechsel kaum wiedererkennen, seine Identität wäre undefinierbar, würde er das "R" nicht auf so seltsame Weise aussprechen.

Der rastlose Mann ohne Namen, der im Zentrum dieser Geschichte steht, ist überall und nirgendwo zu finden. Von Nord bis Süd, von Ost bis West, von der Dunkelheit ins Licht, in Nebelschwaden, in der Savanne, auf dem Dampfer, in der Eisenbahn, im Abgrund und am Horizont.

Das Einzige, was den Mann unweigerlich auszeichnet, ist die Aussprache des "R". Es ist als Sinnbild für all die Unzulänglichkeiten seines Lebens zu verstehen. Genau wie das "R", das er kaum auszusprechen vermag, ist seine Identität schwammig, sein Leben auf reisen schwammig, sein Beruf schwammig, von seinem Familienleben ganz zu schweigen. Viele seiner Freunde machen sich aus dem Staub und Frauen entscheiden sich letztendlich doch gegen ihn.

Als wäre das noch nicht genug, muss er sich mit Gewittern, Sümpfen, Alligatoren und Schlangen herumschlagen. Was hat der Mensch schon gegen die Natur auszurichten? Für Rolf Wolf ist Reichtum aus dem Nichts zu schöpfen, seine Poesie ist Verweigerung. Das Hörspiel bedient sich der stilistischen Mittel des Schelmenromans.

"Die neunundvierzigste Ausschweifung" im Überblick

Die neunundvierzigste Ausschweifung

von Ror Wolf

Mit Lars Rudolph, Martin Engler, Heinrich Giskes, Hubertus Gertzen

Produktion: 2007

Sendezeit Mi, 29.06.2022 | 22:03 - 23:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Hörspiel"
Radiosendung