Nach seinem sozialen Abstieg rebelliert er gegen Gott.
Nach seinem sozialen Abstieg rebelliert er gegen Gott. © melodi2 / freeimages.com

LiteraturLesung

Die Rebellion | Teil 12 von 20

Teil 12/20 | Zum Frühwerk des österreichischen Autors Joseph Roth, der von 1894 bis 1939 lebte, zählt auch dieser 1924 erschienene Roman. Wie auch die anderen Figuren Roths aus dieser Zeit ist der Protagonist Andreas Pum ein sozialer Absteiger, der körperlich und psychisch traumatisiert ist.

Da er im Weltkrieg ein Bein verloren hat, muss er sein Geld auf Hinterhöfen mit seinem Leierkasten verdienen. Kurz nachdem er die Witwe Katharina Blumich geheiratet hat, betrügt ihn diese mit einem Polizisten. Pum wird schließlich nach einer Schlägerei eingesperrt, weil er Widerstand gegen die Staatsgewalt leistete. Er verliert die Lizenz als Leierkastenspieler und seinen Glauben. Ein Beamter kann ihm eine Stelle als Toilettenmann vermitteln.

Auf der Arbeit stirbt er. In einer grandiosen Apotheose rechnet er mit Gott ab. Er ist aus seiner frommen Demut erwacht und ist nun erfüllt von rotem rebellischen Trotz. Die Gnade Gottes schlägt er aus. Er wählt den Weg der Hölle. Roth erschafft in diesem Roman einen Vorläufer und Lebensgefährten von Alfred Döblins Franz Biberkopf.

"Die Rebellion" im Überblick

Die Rebellion

von Joseph Roth

Mit Christian Brückner

Produktion: 2016

Sendezeit Di, 19.10.2021 | 15:00 - 15:30 Uhr
Sendung MDR KULTUR "Die Klassikerlesung"
Radiosendung