Der Totenschädel aus Namibia.
Der Totenschädel aus Namibia. © Martin Boulanger / freeimages.com

Feature

Ein Totenschädel und kein Ende

Im Jahr 1913 verschickte der Missionar Alois Ziegenfuß an seine Thüringer Familie einen Totenschädel aus Namibia. Niemand wusste die zugehörige Identität zum Schädel. Hörbilder geht auf Spurensuche.

Als die Familie vom Missionar Alois Ziegenfuß einen Totenschädel bekam, fragten sie sich, zu wem er gehörte?

Zwischen 1884 - 1915 kolonisierte das Deutsche Reiche das gegenwärtige Namibia und beging im Herero-und-Nama-Krieg von 1904-1908 einen Massenmord an der ethnischen Bevölkerung. Es war der erste Genozid im 20. Jahrhundert.

Die Zuordnung zum Völkermord an den Herero und Nama durch die deutschen Siedler war die erste Annahme von Alois Ziegenfuß Großneffen Gerhard Ziegenfuß. Der pensionierte Studienrat macht sich mit einem Journalisten auf die Spurensuche in Deutschland und Namibia. Denn er verlangt die Restitution des Schädels.

Darüber hinaus interessiert ihn auch der Standpunkt der Missionare im Kampf der Hereros und Namas gegen die Kolonialherren zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vor allem aber die Rolle seines Onkels. Erst 100 Jahre später, Ende Mai 2021, hat die Bundesregierung den Völkermord an den Herero und Namas in Namibia anerkannt. Nun zahlt sie für die nächsten 30 Jahre 1,1 Milliarden Euro an die Nachkommen des Genozides und will sich damit für die Gräueltaten der Kolonialzeit entschuldigen.

"Ein Totenschädel und kein Ende " im Überblick

Ein Totenschädel und kein Ende

von Bernhard Pfletschinger

Produktion: 2020

Sendezeit Fr, 11.02.2022 | 15:00 - 16:00 Uhr
Sendung SWR Kultur "Feature"
Radiosendung