Ein antikes Stück, was aktuell bleibt.
Ein antikes Stück, was aktuell bleibt. © Jo Justino / pixabay.com

Hörspiel

Elektra | Teil 1 von 2

Teil 1/2 | Euripides Drama Elektra und Orestes gehört zu den bekanntesten Stücken der Antike. Das wurde nun von Raoul Schrott ins Deutsche übertragen. In diesem Klassiker der griechischen Tragödie geht es um Schuld, um Rache und um Sühne, als die Geschwister ihre Rache planen. Jetzt auch im Hörspiel.

Die Geschwister Elektra und Orestes schmieden Rachepläne gegen ihre Familie. Dabei werden sie immer detailreicher und psychologisch vielschichtiger. So wird der antike Klassiker modernisiert.

Raoul Schrott bewundert die Stücke von Euripides mehr als alle anderen. Ihr Übergang vom Tragischen ins Komödiantische und wieder zurück während den Geschichten ist perfekt. In diesem Kreislauf wird das Leben zum Theater, das Existenzielle zum Drama und das Theater wieder zum Leben. Die Charaktere wandeln sich vom Positiven ins Negative und umgekehrt. Das Schreiben dieses Autors nimmt zum ersten Mal in der griechischen Geschichte das Individuum in all seiner Tiefe und Fülle wahr.

Die Rollen verteidigen sich im Theater wie vor einem Gericht, das aus dem Publikum besteht. Sie sind Kläger und Verteidiger vor der Meinung der Öffentlichkeit. Richten können letztendlich nur die Götter, wobei diese auch Täter und Anstifter werden. Der Prozess, der hier behandelt wird, ist die Abgrenzung des Individuums vom Kollektiv.

"Euripides. Die Orestie" im Überblick

Euripides. Die Orestie

von Raoul Schott

Mit Melika Foroutan, Michael Rotschopf, Friedhelm Ptok, Ulrich Matthes, Tonio Arango, Corinna Harfouch, Ulrich Noethen, Patrick Güldenberg, Bernhard Schütz, Alexandra Marisa Wilcke, Hansa Czypionka

Produktion: 2021

Sendezeit So, 25.12.2022 | 18:30 - 20:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Hörspiel"
Radiosendung