Akten über Selbstmorde in der ehemaligen DDR wurde wegen politischer Einstellung unter Verschluss gehalten
Akten über Selbstmorde in der ehemaligen DDR wurde wegen politischer Einstellung unter Verschluss gehalten © Zsuzsa N.K. / freeimages.com

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Geheime Verschlusssache - Suizide in der DDR

"Geheime Verschlusssache – Suizide in der DDR" handelt von den lange Zeit verloren geglaubten Statistiken über Suizide in der DDR. Nach 1962 wurden hierzu keine Daten mehr veröffentlicht. Nach der Wiedervereinigung sind die Akten nach einiger Zeit wieder aufgetaucht - mit einem unschönen Ergebnis.

Die statistischen Jahrbücher der DDR sind gefüllt mit amtlichen Statistiken, Kennziffern und Zahlen. Ihr Zweck war es, die Gesellschaft und Wirtschaft in Zahlen darzustellen. Aber die Statistiken in den Büchern dienten hauptsächlich als Propaganda: "zur Information und Mobilisierung der Parteiorganisationen und aller Werktätigen bei der Erfüllung der Pläne" .

Bis zum Jahr 1962 wurden Statistiken über Selbstmorde ebenfalls in den Büchern publiziert. Doch dann wurde das Thema nahezu als Staatsgeheimnis behandelt, da nichts mehr dazu veröffentlicht wurde.

Denn die Zahl der Suizide stieg an und man hatte Angst, dass eine Verbindung zwischen dem Anstieg der Zahl und den "politische[n] Repressionen, ideologische[n] Bevormundung[en] oder [der] Angst vor Bespitzelung" gezogen werden könnte.

Nachdem Deutschland sich wieder vereinigte, waren die Statistiken über Suizide in der DDR lange Zeit verschwunden. Schließlich wurden die Akten gefunden, untersucht und ausgewertet. Und tatsächlich zeigen die ausgewerteten Daten, "dass die DDR eine der höchsten Suizidraten der Welt hatte".

"Geheime Verschlusssache - Suizide in der DDR" im Überblick

Geheime Verschlusssache - Suizide in der DDR

von Dorothea Brummerloh

Sendezeit Mi, 09.02.2022 | 19:30 - 20:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Zeitfragen Feature - Kultur und Geschichte"
Radiosendung