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Heinrich Böll in einer Langen Nacht
Niemand anderer hat sich so viel mit der jungen Bundesrepublik kritisch auseinandergesetzt wie Heinrich Böll, der erste Deutsche Literaturnobelpreisträger. Mit ihr lag er stets im Widerstreit. Auch in seinem letzten Roman "Frauen vor Flußlandschaf" hat er kein gutes Haar an der BRD gelassen.
Vor allem über die rückständigen Strukturen hat Böll sich literarisch ausgelassen wie in den Werken "Billard um halb zehn" oder "Gruppenbild mit Dame".
In Köln wurde Heinrich Böll geboren. Die Stadt hat ihn so geprägt, dass er dort seinen literarischen Schliff bekam. Auf der Straße erhielt er alles Notwendige für seine Schreibanfänge. Dann erlebte er für eine lange Zeit das Soldatenleben, das ihm aufzeigte, wie er den Krieg verabscheute. Als er Ende der 40er-Jahre ein Nachkriegsroman veröffentlichte, hatte niemand ein Interesse gehabt.
Nach seinem Tod im Jahre 1985 oder posthum wurde ein Großteil seine Früherzählungen publiziert. Dazu gehört das Werk "Der Engel schwieg". Darin kritisiert der Katholik Böll die Kollaboration der katholischen Kirche mit dem Nationalsozialismus.
Als literarischen Gewissen der BRD könnte man Bölls literarisches und öffentliches Engagement bezeichnen, dass miteinander einherging. Besonders viel setzte er sich mit dem Terrorismus der RAF auseinander, dass sich in Essays, Vorträgen und dem Werk "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" widerspiegelt.
Mit dem "Irischen Tagebuch" sowie der gesellschaftskritischen Satire "Dr. Murkes gesammeltes Schweigen" oder "Nicht nur zur Weihnachtszeit" wurde Böll populär.
Heinrich Böll in einer Langen Nacht im Überblick
Sendezeit | Sa, 10.12.2022 | 00:05 - 03:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Lange Nacht" |