Ein O-Ton mit Rainer Werner Fassbinder
Ein O-Ton mit Rainer Werner Fassbinder © Gorup de Besanez / Wikimedia Commons / CC BY-SA 4.0

Feature

Im Dickicht der Stadt - Ein Großstadtmärchen

Deutschland am 31. Oktober 1985: Ein Skandal erschüttert die Theaterwelt, doch nicht nur diese, die Erschütterung ist sogar in der Außenpolitik zu spüren.

Im Stadtparlament Frankfurt und der Knesset Israels kommt es 1985 aufgrund eines Theaterskandals zu Sondersitzungen. Es geht um die anstehende Uraufführung des Werner Fassbinder Werks "Der Müll, die Stadt und er Tod". Das Kleine Haus im Frankfurter Schauspiel soll zur Bühne für eine antisemitische Kontroverse werden, so die Ankläger.

Akteure der intellektuellen Elite, unter ihnen Michel Foucault, Gilles Deleuze und Erich Fried nehmen an der Diskussion um die Städtebaupolitik Frankfurts in den 1970er-Jahren teil. Es geht um die gemeinsamen Machenschaften von Banken, Kommunalpolitikern und Immobilienhaien. Wie ist der Protest zu erklären, der das Werk auf deutschen Bühnen bis in die Gegenwart verhindert?

Zum einen äußern sich Zeitzeugen aus Frankfurt zum anderen Akteure wie der Filmregisseur Daniel Schmid, der kurz nach dem entsprechenden Interview im Jahre 2006 verstarb. Seine Verfilmung mit dem Namen "Schatten der Engel" ist ein weiteres Puzzleteil in der Geschichte der verhinderten Aufführung. Auch Ingrid Caven kommt zu Wort, eine bedeutende Frau für Fassbinder, die neben ihm selbst auch eine Rolle im Film Schmids übernahm.

"Im Dickicht der Stadt - Ein Großstadtmärchen " im Überblick

Im Dickicht der Stadt - Ein Großstadtmärchen

von Jean-Claude Kuner

Mit Oliver Nitschel, Stephan Bitum, Rainer Werner Fassbinder, Michael Töteberg, Klaus Gabbert

Produktion: 2005

Sendezeit Sa, 11.06.2022 | 14:00 - 15:00 Uhr
Sendung radio3 "Feature"
Radiosendung