Feature
Kampf gegen Staatsdoping - Doku über eine DDR-Turnerin
Kerstin P. war in der DDR eine Leistungsturnerin. Doch was sie und ihre Eltern nicht wussten, ist, dass das Mädchen ab seinem 12. Lebensjahr gedopt wurde. In "Kampf gegen Staatsdoping – Doku über eine DDR-Turnerin" geht es um die grauenhaften Folgen, mit denen Kerstin P. noch immer leben muss.
Bei Oral Turinabol handelt es sich um ein Dopingmittel, das Kerstin P. ab ihrem 12. Lebensjahr erhielt. Doch vor der Einnahme bekam das Mädchen dazu keine Informationen oder eine Aufklärung, ebenso wenig wie die Eltern des Kindes. Durch das Mittel können die Kinder weit über ihre eigentliche Schmerzgrenze gehen.
Die Folge davon war, dass Verschleißerscheinungen schon viel früher auftraten. Kerstin P. erhielt mit nur 15 Jahren bereits ihre erste Operation an einem Gelenk und darauf folgten noch viele weitere, auch heute noch.
Das Leben der Frau ist von Schmerzen geprägt, sodass sie sogar ihren Lehrberuf erst mal aufgeben musste. Die Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur Mecklenburg-Vorpommern unterstützt Kerstin P. dabei, gegen das Justizministerium des Bundeslandes vorzugehen, da sie ihr bisher eine fortlaufende Entschädigung verweigert haben. Aber Kerstin P. erhält schließlich Recht und bekommt eine Rente, weil das Justizministerium den Prozess verloren hat.
Tausende Menschen, die ebenfalls in der DDR durch den Sport einen Schaden erlitten, wurden von dem Urteil beeinflusst. Trotzdem hat Kerstin P. noch immer kein Geld zu Gesicht bekommen, und das, obwohl die Entscheidung des Gerichts mehr als ein Jahr her ist.
"Kampf gegen Staatsdoping - Doku über eine DDR-Turnerin" im Überblick
Kampf gegen Staatsdoping - Doku über eine DDR-Turnerin
von Alexa Hennings
Produktion: 2022
Sendezeit | Fr, 09.09.2022 | 15:00 - 16:00 Uhr |
Sendung | SWR Kultur "Feature" |