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Kinderfolter - Sexuelle Gewalt in organisierten und rituellen Gruppen
In rituell organisierte Gruppen ist Folterung und sexuelle Gewalt an Kindern normal. Sie werden dort ausgebeutet, für Rituale oder Kinderpornografie und Prostitution missbraucht, und keiner hat es registriert. Doch das Berliner Familienministerium prüft nun die Hinweise.
Die Autorin Beate Hinrichs hat Sekten Überlebende getroffen, die über ihr Leben als Sektenmitglied berichten. Darunter befand sich auch Melanie Roth. Sie wurde schon im Kleinkindalter zielgerichtet von Sektenmitglieder und ihren KundenInnen sexuell, seelisch und körperlich genötigt .
Wie haben sich nun die Betroffenen davor schützen können? Indem sie die Folter und Angst in mehrere einzelne Persönlichkeiten geteilt haben, um alles erdulden zu können. Dieser psychische Überlebensmechanismus wird in der medizinischen Fachsprache auch mit dissoziativer Identitätsstörung (DIS) gekennzeichnet.
In den letzten Jahren haben beim Fond Sexueller Missbrauch über Hunderte Betroffene um Hilfe gesucht. Der Großteil von ihnen zeigt jedoch ihre PeinigerInnen nicht an. Und noch existiert kein strafrechtlicher Beweis für das organisierte Verbrechen von rituellen Gruppen in Deutschland. Des W eiteren ist es schwer, dissoziativ Erkrankte als glaubwürdige Zeugen zu nehmen. Doch es hat sich im Berliner Familienministerium etwas in Bewegung gesetzt. Die eingehenden Hinweise bekommen jetzt mehr Beachtung.
"Kinderfolter - Sexuelle Gewalt in organisierten und rituellen Gruppen" im Überblick
Kinderfolter - Sexuelle Gewalt in organisierten und rituellen Gruppen
von Beate Hinrichs
Produktion: 2021
Sendezeit | So, 17.10.2021 | 13:04 - 14:00 Uhr |
Sendung | WDR 5 "Dok 5 - Das Feature" |