Der stolze Einfamilienhausbau in den Vorstädten ist zum Massenprodukt verkommen
Der stolze Einfamilienhausbau in den Vorstädten ist zum Massenprodukt verkommen © Thorben Wengert / PIXELIO

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Lebenstraum und Spießerhölle - Kulturkampf ums Einfamilienhaus

In den Nachkriegsjahrzehnten wurde die Idee des eigenen Einfamilienhauses nicht nur spießiger, sondern auch energetisch ineffektiver. "Lebenstraum und Spießerhölle – Kulturkampf ums Einfamilienhaus" hinterfragt das Konzept des Einfamilienhauses.

Im Wirtschaftswunderdeutschland war ein Einfamilienhaus in einer Neubausiedlung in einer Vorstadt der Traum vieler Menschen. Doch im Laufe der Zeit wurden die Häuser immer mehr zum Spießerhorror-Symbol.

Es wurde zum Zeichen der heteronormativen Kernfamilie, das aus industriellen Fertigbauteilen zusammengesteckt wurde und nun eine "Brutstätte für kaptalismusinduzierte Partykeller-Psychosen" ist und sich hinter gusseisernen Baumarktzäunen oder Gabionenzäunen aus Stein versteckt.

Das ist alles nicht nur nicht schön, sondern auch falsch. Denn gerade die, die eine gute Kindheit in einem solchen Haus verbracht haben, hauen drauf.

Noch immer ist das Einfamilienhaus beliebt, doch es ist ein Klimakiller. Dadurch erhält dieser Kampf ökologische Munition. Denn das Einfamilienhaus bringt die Flächenversiegelung voran, ist energetisch nicht effektiv und lässt sich nicht von der automobilen Gesellschaft loslösen. Ohne die Autos im Carport ist das Konzept kaum umsetzbar. Ist denn dieses Konzept überhaupt noch vertretbar?

"Lebenstraum und Spießerhölle - Kulturkampf ums Einfamilienhaus" im Überblick

Lebenstraum und Spießerhölle - Kulturkampf ums Einfamilienhaus

von Christoph Spittler

Sendezeit Di, 05.07.2022 | 19:30 - 20:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Zeitfragen Feature - Wirtschaft und Umwelt"
Radiosendung