Mariss Jansons und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks präsentieren Mahlers 5. Sinfonie beim  Schweizer Nobel-Festival in Luzern
Mariss Jansons und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks präsentieren Mahlers 5. Sinfonie beim Schweizer Nobel-Festival in Luzern © Ron Pacheco / pixabay.com

Klassische MusikKlassik-Konzerte & Oper

Lucerne Festival Sommer 2007

Das noble Luzerner Festival präsentierte schon oft das BR-Symphonieorchester unter der Leitung Mariss Jansons. Nicht nur an Ostern, auch zur Sommerzeit gab es das Spektakel hin und wieder zu erleben.

Das Kultur- und Kongresszentrum in Luzern existiert seit 1998. Das von Jean Nouvel entworfene Gebäude wurde raffiniert in Szene gesetzt, indem es einen Platz im Vierwaldstättersee bekam. Eine beeindruckende architektonische Leistung, die Luzern einen der besten Konzertsäle der Welt bescherte. Für die Musiker:innen des BR-Symphonieorchesters war die Akustik ein Traum – gerade im Vergleich zu ihrem eigenen Saal in München.

Jansons präsentierte im Luzerner Festivalsommer des Jahres 2007 ein Programm, das sich gewaschen hatte. Gustav Mahlers berühmte Fünfte Symphonie stand im Mittelpunkt des Abends. Der Trauermarsch, mit dem das Werk beginnt, mündet in einem frohlockenden Choral, der gerade gegen Ende einen unfassbaren Spannungsbogen ermöglicht. Ein Spektakel, dass sich über fünf Sätze erstreckt. Musikwissenschaftler:innen sprechen für gewöhnlich von "einer der faszinierendsten Materialmetamorphosen der neueren Musikgeschichte." Zu Recht! Auch das Adagietto ist ergreifend. Gerade dieses mauserte sich zu einem Hit in der Klassikwelt.

Zum Auftakt gibt es Benjamin Brittens frühes Violinkonzert zu hören. Der Pazifist schrieb das Werk auf seiner Flucht 1939 zu Ende, die ihn von England mit Zwischenstopp in New York nach Québec führte. Der ergreifende Trauergesang, der zu Beginn des Stücks erklingt, setzt sich mit einem schaurigen Totentanz fort, der in einer durchschlagskräftigen Passacaglia mündet und in einem undefinierten Schluss endet, der nichts als Fragezeichen hinterlässt. Doch stellt sich das Ende nicht als enttäuschend, sondern als wahrlich bezaubernd heraus. Der Virtuose Jascha Heifetz beschrieb das Stück einst als “unspielbar“, sein Kollege, der Meistergeiger Peter Zimmermann, hatte 2007 selbstverständliche keine Probleme mehr, damit.

"Lucerne Festival Sommer 2007" im Überblick

Lucerne Festival Sommer 2007

von Britten, Mahler

Mit Leitung: Mariss Jansons / Frank Peter Zimmermann, Violine

Lucern

2007

Sendezeit Fr, 01.07.2022 | 20:05 - 22:00 Uhr
Sendung BR-KLASSIK "Festspielzeit"
Radiosendung