Luiz Bonfá: "Solo in Rio" (1959)

Luiz Bonfá war ein Gitarrist aus Brasilien, der dieses Jahr am 17. Oktober seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Die Sendung "Luiz Bonfá: 'Solo in Rio' (1959)" handelt von der Aufnahme, die Emory Cook damals von Bonfá anfertigte.

Sein Anteil an der Filmmusik von "Orfeu Negro" machte Luiz Bonfá bekannt. Auch seine Bossa-Nova-Aufnahmen, die unter anderem mit Caterina Valente und Stan Getz entstanden, trugen zu seinem Erfolg bei.

Bonfás Stil und auch seine Technik sind gänzlich anders als die von Baden Powell, einem Gitarristenkollegen, der zehn Jahre jünger ist als Bonfá selbst. Powell konnte aber im Jazz größere Erfolge als Bonfá feiern.

Die Musik von Bonfá gehörte allein dem Song, nie will er sich mit seiner Musik selbst darstellen. Auf sechs Saiten präsentiert er mit seinen zwei Händen, welche Harmonien und Melodien er zustande bringen kann.

Schon mit elf Jahren lernte er von Isaias Savio, dem zu jener Zeit bedeutendsten klassischen Gitarristen aus Südamerika. Savio lernte von Miguel Llobet und dieser lernte von Francisco Tarrega, einem Meister aus Spanien. Sein frühes Training zahlte sich also aus. Den bedeutendsten Einfluss auf Bonfá nahm aber Garoto. Er war ein bekannter Komponist und Gitarrist und beschäftigte sich mit Jazz und Popularmusik aus Brasilien anstelle von Klassik. So wurde er auch einer der Vorreiter der Bossa Nova.

Emory Cook war ein Labelbetreiber und Tontechniker aus den USA, der 1959 eine Aufnahme von Bonfá in Rio de Janeiro erstellte. Sie entstand in einem ruhigen Ambiente und Bonfá konnte sich kreativ, frei und improvisatorisch seiner Musik hingeben. Es scheint so, als würde Bonfá die Musik nur für sich selbst erstellen.

"O Violão de Luiz Bonfá" ist die Cook-LP, auf der ein paar von diesen Aufnahmen zu hören sind. Komplett kamen die Aufnahmen aber erst unter dem Label Smithsonian Folkways im Jahr 2005 heraus.