Hörspiel
Medea, ein Monolog
In dem Hörspiel von Dagmar Nick geht es um die Figur Medea aus der griechischen Mythologie. "Medea, ein Monolog" zeigt die Figur anders, als sie bis zu jenem Zeitpunkt beschrieben wurde. Die Autorin fragt sich in ihrem Werk, ob ein ewiges Leben sinnhaft ist, da es auch Leiden bedeuten kann.
In Dagmar Nicks Werk spricht sich die Figur Medea gegen die verunglimpfenden Erzählungen, die über sie erfunden wurden, aus. Traditionell wird sie als übermäßig emotional dargestellt: Sie ist verliebt und verantwortlich für den Tod ihres Bruders. Als sie betrogen wird, tötet sie die Geliebte sowie ihre eigenen Kinder.
Dadurch, dass Medea unsterblich ist, wirkt es allerdings mehr so, als würde ihr Weiterleben ihren Schmerz in die Länge ziehen. So wie bei Prometheus und Chiron, die ebenfalls aus der griechischen Mythologie stammen und unsterblich sind. Während einer von ihnen täglicher Folter ausgesetzt ist, leidet der andere unter schweren Verletzungen.
Über ihr eigenes Werk schreibt die Autorin, dass "die Frage nach dem Sinn eines ewigen Lebens" sie inspirierte. Denn wie bei Chiron und Prometheus kann dies auch ewiges Leiden bedeuten. Medea setzt sie in ihrem Werk als Bindeglied zwischen den beiden männlichen griechischen Figuren aus der Mythologie ein.
Medea verändert sich im Laufe von Nicks Werk und wird zu einer anderen Frau, die ihre Verletztheit hinter sich lässt und andere Fragen im Leben hat.
"Medea, ein Monolog" im Überblick
Medea, ein Monolog
von Dagmar Nick
Mit Joana Maria Gorvin
Produktion: 1989
Sendezeit | So, 03.07.2022 | 18:30 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Hörspiel" |