Seehofers 69 - Willkommen und Tschüss | Teil 1 von 2

Teil 1/2 | Viel Aufmerksamkeit bekam der Abschiebeflug nicht, bis Horst Seehofer am 3. Juli 2018 scherzte: "Ausgerechnet an meinem 69. Geburtstag..." Nach drei Jahren finden wir einige der 69 Afghanen im Chaos von Kabul, gestrandet in Moria oder zurück in der bayrischen Idylle wieder.

Nawid zerschnitt sich die Arme und Abdul zeigte verzweifelt seine Zeugnisse. Bassir konnte entkommen und untertauchen. 69 Afghanen wurden an Horst Seehofers 69. Geburtstag abgeschoben. Sie mussten zurück in ein Land, in dem durch 20 Jahre NATO-Einsatz einer der tödlichsten Konflikte der Welt tobt.

Ihre Geschichten verfolgen wir nach bis nach Kabul, Griechenland oder in die bayerische Provinz. Einige haben es geschafft, als Fachkräfte nach einem fast endlosen Kampf gegen die bürokratischen Windmühlen zurückzukehren. Die Geschichten von Freundschaften, welche im "Wir schaffen das"-Sommer 2015 entstanden, spiegeln die großen Fragen unserer Zeit wider. Wer hat das Recht auf ein Leben in Wohlstand und Frieden?

Auch wenn ihr Leben in Deutschland wie ein Märchen beginnt, endet es in einer Katastrophe. Basir, Nawid, Amir und Abdul glaubten lange Zeit nicht, dass sie einmal abgeschoben werden könnten. Eigentlich hatten sie alles richtig gemacht. Sie hatten die Berufsschulen absolviert und ihre Ausbildungsverträge waren schon unterschrieben. In Afghanistan herrscht nach wie vor Krieg. Am Ende sitzen drei von ihnen im Flugzeug nach Kabul.