Zur Optimierung der Lebensumstände müssen die Menschen ihre Zeit opfern
Zur Optimierung der Lebensumstände müssen die Menschen ihre Zeit opfern © Shyle Zacharias / freeimages.com

Hörspiel

Selbstlos von Karin Bellingkrodt

Daseinsberechtigungsscheine sollen dabei helfen, die ökonomischen Ressourcen zu schonen. "Selbstlos von Karin Bellingkrodt" erzählt, wie den Menschen eine gewisse Lebenszeit zugestanden wird. Wenn diese verbraucht ist, verschwinden die Menschen bis zum nächsten Ersten.

Das Innenministerium hat den Vorschlag erhalten, eine "globale[] Humanisierung durch systematische Reduzierung der individuellen Lebenszeit" durchzuführen.

Die Idee kommt von der "Agentur für Optimismus". Um die ökonomischen Ressourcen zu schonen, sollen sich die Individuen dem Gemeinwohl unterwerfen.

Von nun an sollen Daseinsberechtigungsscheine verteilt werden. Damit wird jedem Menschen eine bestimmte Lebenszeit pro Monat zugesprochen und wer seine Lebenszeit vor Ende des Monats aufgebraucht hat, erscheint bis zum ersten des Monats nicht mehr auf. Das einzige, was von der Person zurückbleibt, sind ihre Kleider. Nach einem Aufenthalt im temporären Nichts, tauchen sie dann wieder nackt auf.

Doch wie soll die aktive Lebenszeit gerecht verteilt werden? Wieso gelten alte und arbeitslose Menschen sowie Künstler:innen als "unproduktive Konsumenten"? Wieso haben reiche Menschen die Möglichkeit, auf dem Schwarzmarkt zusätzliche Lebenstage zu erwerben, während andere Menschen auf einmal für immer fort sind?

Dann verschwinden gesamte Berufsstände von Polizist:innen, Flugpersonal und Krankenpfleger:innen plötzlich und die Zustände werden unerträglich.

"Selbstlos von Karin Bellingkrodt" im Überblick

Selbstlos von Karin Bellingkrodt

von Karin Bellingkrodt

Mit Gabrielle Odinis, Peter Davor, Peter Kaghanovitch

Produktion: 2006

Sendezeit So, 02.10.2022 | 19:04 - 20:00 Uhr
Sendung WDR 3 "Hörspiel"
Radiosendung