Thomas Mann liest aus "Tonio Kröger"

Das Werk "Tonio Kröger" von 1903 ist Thomas Manns erste Künstlernovelle, das in der Tradition behaftet ist. Sein Titelheld weist einige Ähnlichkeiten zum Autor hin. Er ist hanseatischer und südländischer Herkunft. Das Hörstück wird von Thomas Mann (1875-1955) selbst gelesen.

Im Inneren des bürgerlichen Künstlers Tonio Krügers zerreißt ihn der Widerspruch. Allein sein Name, der aus einem südländischen Vor- und dem norddeutschen Nachnamen besteht, symbolisiert schon diesen Zwiespalt.

Sein Vater ist ein Konsul und ähnelt der Figur wie in Thomas Buddenbrock. In seinem Knopfloch befindet sich stets eine Feldblume. Er ist sehr angesehener Mann. Enttäuscht vom Werdegang seines Sohnes musste eine Weile verstreichen, bis er ihn als Künstler und Außenseiter anerkannte.

Die Lesung hatte Thomas Mann 1954 in Kirchberg am Zürichersee auf Band aufgenommen. Ein Jahr vor seinem Ableben. Er prägte das 20. Jahrhundert mit seinen Werken und ist einer ihrer wichtigsten Vertreter. Den Anschluss der modernen deutschen Romane an die Weltliteratur war sein Verdienst.

Das facettenreiche Werk "Tonio Kröger" schaffte den internationalen Erfolg. Die Resonanz darauf war stets positiv. Als der Zweite Weltkrieg begann, musste Mann ins Exil. Von der Schweiz aus migrierte er in die USA. Er setzte erst 1952 seinen Fuß auf den europäischen Kontinent. In Zürich verstarb der berühmte Schriftsteller 1955.