Zwischen Protest und Poesie - Saxofonist Archie Shepp

Bevor der Tenorsaxofonist Archie Shepp in den 60ern die musikalische Laufbahn einschlug, studierte er Literaturwissenschaften. Daher war seine Musik von Anfang an politisch geprägt, die sich stets zwischen Protest und Poesie bewegte.

In Archie Shepps Musik schwang immer schon ein politisches Statement mit. Er setzte sich für die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung ein und füllte seine musikalische Darstellungen mit lodernden Gedichtvorträgen und Deklamationen. Diese Vereinigung von Musik und Wort erreichte in Shepps Album "Attica Blues" (1972) seinen Gipfel. Es war Shepps Reaktion auf den brutal niedergeschlagenen Aufruhr im Attica State Prison. Außerdem zeigte sie Shepps Aufarbeitung der kompletten afroamerikanischen Musiktradition, wo auch Blues und Soul inbegriffen waren.

Danach veröffentlichte er im Februar 1992 mit Jasper van't Hof zusammen eine Duoplatte mit dem Stück "Mama Rose" darauf, das er seiner Großmutter widmete, die ebenfalls Mama Rose hieß. Das Stück war das Ergebnis der politischen Auseinandersetzungen, aber auch eine Besinnung über das Leben. Und ist einer seiner wichtigsten Aufnahmen.