Das Leben des Victor Klemperer dokumentiert in seinen Tagbüchern
Das Leben des Victor Klemperer dokumentiert in seinen Tagbüchern © Clara Diercks / pixelio.de

Hörspiel

Leben sammeln | Teil 2 von 3

Teil 2/3 | Victor Klemperers Tagebücher, veröffentlicht in den 1990er-Jahren, zeigen sein Leben und die NS-Zeit. Seine Chroniken waren Bestseller und sind bis heute bekannt. Er dokumentierte sechzig Jahre lang sein Leben als jüdischer Romanist und Publizist.

Als die Aufzeichnungen von Victor Klemperer in den späten 1990er-Jahren veröffentlicht wurden, stellte dies eine bahnbrechende Veröffentlichung dar. Der gebürtige jüdische Romanist und Schriftsteller hatte über einen Zeitraum von sechzig Jahren sein Leben und seine Ära festgehalten. Bis heute sind in vielen Haushalten die drei umfangreichen Bände "Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten: Tagebücher 1933−1945" über die Zeit des Nationalsozialismus zu finden. Seine Dokumentationen erlangten einen großen Verkaufserfolg.

Victor Klemperer vollbrachte keine sensationellen Taten. Dennoch führte er ein beispielhaftes Leben. Dies zeigt sich auch in seinen frühen Tagebüchern von 1918 bis 1932, die vom Deutschlandradio Berlin als Serie mit dem Titel "Leben sammeln" herausgebracht wurden. Udo Samel interpretiert die Tagebucheinträge von Victor Klemperer auf eindrucksvolle Weise und bewahrt dabei stets die richtige Mischung aus Distanz und Nähe zur Figur. Collagen aus Originalaufnahmen vermitteln akustische Eindrücke der Realität der beschriebenen Jahre.

Zum Autor

Der Rabbiner Sohn, Victor Klemperer, aus Landsberg an der Warthe, machte sich einen Namen als Romanist und lehrte seit 1920 an der Technischen Hochschule in Dresden, wo er 1935 durch Zwang entlassen wurde. Nach dem Krieg, von 1945 bis 1960, wirkte er erneut als Hochschullehrer in Dresden, Greifswald, Halle und Berlin. Besonders bekannt wurde er durch seine Schrift "LTI - Notizbuch eines Philologen" (1947), in der er die manipulative Nutzung der deutschen Sprache während der Nazi-Zeit untersuchte. In seinen Tagebüchern, die von der Weimarer Republik bis 1960 reichen, beschreibt er vor allem die Jahre von 1933 bis zum Kriegsende 1945. In dieser Zeit, als zwangspensionierter Professor und verfolgter Jude, beobachtete er den nationalsozialistischen Alltag und wurde so zu einem bedeutsamen Zeitzeugen.

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