Astragalus von Albertine Sarrazin

Mit den Worten "Ich bin geflogen, meine Süßen!" beschreibt Anne, die Hauptfigur, ihre Flucht aus dem Gefängnis als eine Befreiung, die sie von ihren Mitgefangenen und der engen Umgebung befreit hat. Doch ihr neues Leben nach dem Ausbruch ist nicht so einfach, wie sie es sich vorgestellt hat.

Beim Sprung von der Gefängnismauer bricht sie sich das Sprunggelenk und wird dadurch von neuen Abhängigkeiten geprägt, die ihrer frischen Freiheit widersprechen.

Abhängig von ihrem neuen Freund Julien, der sie von der Straße aufgelesen hat, von den Menschen, bei denen er sie unterbringt, und von den Ärzten, die sie immer wieder operieren müssen, von ihren Gefühlen zwischen Rolande, einer früheren Mitinsassin und Julien, der ihr vertraut erscheint und dennoch oft wie ein Fremder wirkt. Annes Motor, der ihr Antrieb gibt, ist ihr Freiheitsbedürfnis: "Egal, ich laufe".

In "Astragalus", einem der drei autobiographischen Romane von Albertine Sarrazin, wird Annes kurzes und intensives Leben in Erziehungsheimen und Gefängnissen literarisch verarbeitet. Simone de Beauvoir entdeckte das enorme Talent und den scharfen Verstand der Autorin und wurde ihre Förderin.

Zum Autor

Albertine Sarrazin war eine französische Schriftstellerin, die 1937 in Algier geboren wurde. 1966 bekam sie den Prix des Quatre Jurys. Ein Jahr später verstarb sie aufgrund einer Nierenoperation, die aufgrund von Nachlässigkeiten ihrer behandelnden Ärzte fehlschlug. Sie ist bekannt für ihre Romane "Astragalus" (L'Astragale), "Der Ausbruch" (La Cavale) und "Querwege" (La Traversière).