Bozena von Marie von Ebner-Eschenbach | Teil 8 von 14

Teil 8/14 | Die Magd Bozena wird im Roman von Marie von Ebner-Eschenbach ins Schicksal einer vernachlässigten Tochter eines reichen Weinhändlers gezogen, die mit einem Offizier flieht und später stirbt. Bozena kehrt mit deren Kind und Schuldgefühlen zurück, um Schikanen der Hausherrin zu ertragen.

Marie von Ebner-Eschenbach erzählt in ihrem spät realistischen Roman aus dem Jahr 1876 die Geschichte der böhmischen Dienstmagd Bozena.

Sie arbeitet für den wohlhabenden Weinhändler Heißenstein und hat vor allem die vernachlässigte Tochter Rosa zu betreuen. Doch eines Tages gelingt es Rosa, sich mit einem jungen Offizier aus dem elterlichen Haus zu flüchten. Von Schuldgefühlen geplagt folgt Bozena dem Paar und kehrt nach Rosas Tod mit ihrem Kind Röschen alleine zurück, nur um den Schikanen der Hausherrin schutzlos ausgeliefert zu sein.

Zum Autor

Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916) ist die bedeutendste Autorin des österreichischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Obwohl sie oft als freundliche und mitleidige Dichterin dargestellt wird, hatte sie auch eine kämpferische, witzige und bisweilen boshafte Seite, wie Daniela Strigl in ihrer Biografie über Ebner-Eschenbach herausstellt. Sie setzte sich für Frauenrechte ein, bekämpfte den Antisemitismus und engagierte sich für die Rechte der Armen. Heute ist Ebner-Eschenbach vor allem bekannt durch ihre Werke "Das Gemeindekind" sowie die vielfach verfilmte Novelle "Krambambuli". Weniger beachtet wird jedoch ihr Einsatz gegen Standesdünkel und ihre sozialkritischen Positionen. Fast vergessen ist auch, dass sie eine der ersten Schriftstellerinnen war, die sich öffentlich für die Gleichberechtigung aller Menschen einsetzte.