"Das Verschwinden des Philip S." - Der Weg in den Untergrund

Am Ende der 1960er-Jahre hegen viele Menschen die Hoffnung auf eine neue Gesellschaftsordnung. Aus anfänglichem Protest wird eine Eskalation bis hin zum Terrorismus. Die Geschichte von Philip S. illustriert eine unumkehrbare Radikalisierung, basierend auf dem Roman von Ulrike Edschmid.

Philip Werner Sauber kommt 1975 bei einem Schusswechsel mit der Polizei ums Leben. Seine frühere Partnerin Ulrike Edschmid schildert seinen Weg in den Untergrund: vom gemeinschaftlichen Leben in einem Loft in Schöneberg, über Anti-Vietnam-Demonstrationen, bis hin zu geheimen politischen Aktivitäten und ihrer ersten gemeinsamen Verhaftung. Es ist die Erzählung eines langsamen, aber unumkehrbaren Verlustes eines geliebten Menschen, dessen Idealismus in Terrorismus endet.

Zum Autor

Ulrike Edschmid, geboren 1940 in Berlin, ist eine Schriftstellerin, die Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin und später an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin studierte. Während der Studentenbewegungen lebte sie mit ihrem Kind und dem Filmstudenten Philip Werner Sauber zusammen. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Grimmelshausen-Preis (2013) und den Cotta-Preis (2014). Für ihr Lebenswerk wurde sie mit dem Preis der SWR-Bestenliste (2013) und dem Günter-Grass-Preis (2022) geehrt. Seit 1990 hat sie neun Bücher veröffentlicht, zuletzt "Levys Testament" (2021).