Hörspiel
Der Klang der Fremde
Nach der Flucht aus dem kommunistische geprägten Vietnam musste Nguyên An Tinh, die gerade mal Zehn Jahre alt ist, sich neu orientieren und in Kanada ihre Identität finden. Das Hörstück erzählt über das nicht endende Ankommen und Fremdsein zwischen den kulturellen Welten.
Nguyên An Tinhs Familie lebte in Saigon. Sie gehörten zur gut situierten Schicht. Doch als die Kommunisten in ihr zuhause einfielen, änderte sich das Leben des Mädchens von heute auf morgen. Die Eltern, zwei Brüder und die kleine An Tinh packten ihre Koffer und flüchteten aus dem Land. Bevor sie nach Kanada kamen, machten sie halt in Malaysia und anderen Flüchtlingscamps.
Trotz des warmen Empfangs der Kanadier:innen ist es dennoch für die zehnjährige An Tinh schwer in ihrer neuen Heimat anzukommen. Denn ihr vorheriges Leben und Identität ist plötzlich verpufft. Diese muss sie nun erneut in der Fremde für sich zusammenstellen. Dennoch bleiben die Erinnerungen an ihre alte Heimat und die Menschen stets durch Gerüche, Bilder oder Klänge weiterhin gegenwärtig. Als An Tinh wieder in Vietnam ist, merkt sie, dass sie auch dort eine Fremde ist.
In ''Der Klang der Fremde'' beschreibt Kim Thúy, welchen Stellenwert die Emigration für sie hat. Darin erzählt sie den anhaltenden Twist von Glück, Trauer und Hoffnung. Es ist eine bildgewaltig Geschichte, die aber auch die Zerbrechlichkeit durchscheinen lässt.
"Der Klang der Fremde" im Überblick
Der Klang der Fremde
von Kim Thúy
Produktion: 2023
Sendezeit | So, 05.02.2023 | 18:30 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Hörspiel" |