Die Feuerbringer: Eine Schlager-Operetta

Deutscher Schlager - was macht ihn eigentlich "deutsch"? Ist er das auch noch in anderen Sprachen, mit anderen Einstellungen? Die "Feuerbringer" loten dies aus, aus Beverlys Café in Köln aus und mithilfe des abgehalfterten Schlagerstars Rüdiger.

Zählt man die Motive und Eigenschaften deutschen Schlagers auf, kann man sich schnell fragen, was an dieser Musik eigentlich "deutsch" ist, was sie auszeichnet. Hört man das Deutsche auch, wenn der Text auf einer anderen Sprache oder von Menschen mit anderen Vorstellungen verfasst wurde?

Liebe, Sehnsucht und Leidenschaft müssten auf jeden Fall enthalten sein. Das wissen auch die "Feuerbringer", eine frisch aus der Taufe gehobene Band, die aus allen Ecken der Welt gekommen sind, nach Köln, wo sie den Entschluss fassen, ihren Traum wahrzumachen.

Farrell, Sandra, Beverly und Leib heißen sie, alles Feuerbringer wie einst Agni, Prometheus, Maui oder Bin-Jir Bin-Jir. Und sie haben sich zusammengeschlossen, um wie diese zu zündeln an der gemütlich-schlummernden Leitkultur des deutschen Schlagers. Aber die vier benötigen noch einen Mentor, einen Verbündeten, der alles aus ihnen herausholen kann. Sie benötigen Rüdiger, einen Schlagerstar, der schon etwas länger über seinen eigenen Zenit hinausgeschritten ist.

Merkt man auch an den Sozialstunden, zu denen er frisch verdonnert wurde und die er in Form eines "Schlagerworkshop für Migranten" abzuleisten hat. Rüdiger und die Feuerbringer - es war Schicksal und unausweichlicher Schritt in der Geschichte, die nicht nur alles, sondern auch den deutschen Schlager komplett verändern und umkrempeln wird.

Denn in dieser Schlager-Operetta werden Wünsche umgesetzt zu Begebenheiten, große Träume, tiefe Gefühle, herzergreifende Dramen. Und natürlich eine deutsche Heimatmusik, die mit sehr viel Feuer neu entfacht wird.