"Es gibt kein richtiges Leben, ihr Flaschen" von Andi Unger

In der satirischen Hörspiel-Komödie " Es gibt kein richtiges Leben, ihr Flaschen !" bemüht sich der Soziologe Dr. Bauer, seiner Tochter die Kunst des dialektischen Denkens näherzubringen – und erst am Nachmittag steht Skifahren auf dem Programm. Doch während Dr. Bauer in der Rhetorik brilliert, zeigt er sich auf der Piste als weniger talentiert. Zu allem Überfluss schaltet sich schließlich noch der berühmte Theodor W. Adorno in das Geschehen ein ... 

Endlich soll seine jugendliche Tochter erkennen, welches Potenzial in ihm, dem Privatdozenten Meinrad Bauer, steckt. Das ist zumindest sein Bestreben. Ihre Abmachung: Sie hört sich seinen Vortrag beim renommierten Alpbach-Summit an. Diese Plattform ist österreichweit anerkannt für tiefgehende Diskussionen über kritisches und solidarisches Denken, das global, nachhaltig, reflektiert, dialektisch und transformativ ist. Im Gegenzug begleitet er sie nachmittags auf die Skipiste, auch wenn er der Meinung ist, dass es weitaus bedeutendere Dinge im Leben gibt. 

Auf der Abfahrt jedoch kommt es zu einem Sturz. Nach dem Erwachen stellt er fest, dass er sein Denken nun buchstäblich umsetzt und ausgerechnet Theodor W. Adorno – dessen Stimme dank KI täuschend echt wirkt – sich einmischt, ganz im Stile des einflussreichen Philosophen der Frankfurter Schule aus den 1950er und 1960er Jahren. In den Augen der Alpbacher wird Dr. Bauer jetzt endgültig verrückt. Endlich findet er sich selbst – so glaubt er zumindest. Doch Adorno bewertet die Situation wieder einmal mit feinfühliger Differenziertheit.