Faiza Guène: Paradiesische Aussichten

Faïza Guène ist eine aus Marokko stammende Maghrebinerin und ist in den problematischen Banlieue genannten Pariser Vororten aufgewachsen. Mit "Paradiesische Aussichten" zeigt Guène, dass es selbst hieraus noch Möglichkeiten gibt, zu entfliehen.

"Seit mein Alter abgehauen ist, geben sich bei uns die Tussis vom Sozialamt die Klinke in die Hand. Den Namen von der Neuen habe ich schon wieder vergessen. Irgendwas wie Dublis, Dupont oder Dupré, jedenfalls einer dieser Namen, die unheimlich wichtig klingen. Ich finde sie voll blöd, sie lächelt die ganze Zeit, auch wenn es gerade total unpassend ist."

Doria ist fünfzehn und ihre Eltern kommen aus Marokko. Mit ihrer Mutter lebt sie in einer Sozialwohnung in den Pariser Banlieues.

Ihr Vater setzte sich früh nach Marokko ab, Dorias Mutter ist Analphabetin und arbeitet als Zimmermädchen. Keine paradiesischen Aussisichten also für Doria.

Faïza Guène schreibt ohne Klischees und nicht etwa rührselig, sondern wohltuend und differenziert. Es ist dieser lebendige Monolog einer jungen Maghrebinerin, wenn sie erheiternd vom Leben in Frankreichs problematischen Vororten berichtet.

Vor allem zeigt "Paradiesische Aussichten", dass es selbst in den Banlieues noch Möglichkeiten gibt, aus dieser Falle herauszukommen.

Zum Autor

Die gebürtige Pariserin Faïza Guène, Jahrgang 1985, ist als französische Autorin und Filmemacherin tätig. Hat algerische Eltern und ist in der Pariser Banlieue groß geworden. Ihre veröffentlichten Romane sind unter anderem "Träume für Verrückte" (2006), "Les gens du Balto" (2008).