Der Cellist Johannes Moser präsentiert Werke die arabisch angehaucht sind
Der Cellist Johannes Moser präsentiert Werke die arabisch angehaucht sind © Christian Seidel / PIXELIO

Klassische MusikKlassik-Konzerte & Oper

Forum N - "Arabische 4"

Trotz des Titels bot das Programm kein orientalisches Flair, jedoch ließen sich drei der vier Komponisten von der arabischen Welt inspirieren. Johannes Moser zeigte zudem außer Konkurrenz sein herausragendes Talent als Solist. Es war ein abwechslungsreiches Programm mit facettenreicher Musik.

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Obwohl der Titel eine orientalische Atmosphäre suggerierte, war dieses nicht vorhanden. An diesem Abend zeigten vier Komponisten ihre Werke in einem vielseitigen und facettenreichen Programm, von denen sich aber drei von der arabischen Welt ihre Inspiration holten. Und als besonderes Highlight trat Johannes Moser einmal mehr als herausragender Solist auf.

Das Konzert im hr-Sendesaal im März präsentierte vier Komponisten, die ihre aktuellen Werke vorstellten. Zwei verschiedene Komponistengenerationen trafen hier aufeinander. Nicolaus A. Huber, ein erfahrener Altmeister, ließ sich für sein Stück "… der arabischen 4" von musikalisch-symbolistischen Überlegungen zur Zahl Vier inspirieren.

Diese basierten insbesondere auf Gedanken und Erkenntnissen aus der arabischen Welt und dienten als harmonische Grundlage für das Werk, das mit starken Forte-Akzenten und flächigen, geräuschhaften Elementen durchzogen war. Außerdem ergänzte er sie um sieben eingespielte Lacher der pakistanisch-österreichischen Menschenrechtsaktivistin Sabatina James, was dem Stück eine politische Note verlieh. Stefan Pohlit, der in Heidelberg geboren wurde und einige Jahre in Istanbul lebte, verwendete für sein Stück "Vapur" Anspielungen auf die historischen Dampfschiffe der Istanbuler Fährbetriebe, die auf ihrer Fahrt einiges zu bieten hatten. Der israelisch-palästinensische Komponist Samir Odeh-Tamini hingegen tauchte in seinem Werk "Rituale", inspiriert vom mystischen Sufismus, immer tiefer in tranceartige Klänge ein, die mit einer fulminanten Steigerung endeten.

Das "Cellokonzert" des österreichischen Komponisten Bernd Richard Deutsch unterschied sich deutlich, da es keine direkten Bezüge zur arabischen Welt aufwies und sich in traditioneller symphonischer Viersätzigkeit präsentierte. Es war auch als ein hoch virtuoses Solisten-Stück konzipiert, in dem das Cello virtuos und effektvoll zum Einsatz kam.

Die enge Zusammenarbeit mit dem Cellisten Johannes Moser ermöglichte es diesem, sein ganzes Können zu zeigen und er wurde zu Recht enthusiastisch gefeiert. Insgesamt bot das abwechslungsreiche Programm einen vielfältigen Einblick in die Welt zeitgenössischer Musik.

"Forum N - "Arabische 4"" im Überblick

Forum N - "Arabische 4"

von Huber, Deutsch, Pohlit, Odeh-Tamimi

Mit Leitung: Brad Lubman / Johannes Moser, Violoncello

hr-Sendesaal

8. März

Sendezeit Do, 16.05.2024 | 20:00 - 21:30 Uhr
Sendung hr2-kultur "Konzertsaal"
Radiosendung