Franz Kafka und der Brief an seinen Vater
Franz Kafka und der Brief an seinen Vater © Atelier Jacobi: Sigismund Jacobi (1860–1935) / Wikimedia Commons / Public Domain

Hörspiel

"Ich zerreisse dich wie einen Fisch" - Franz Kafka und sein Vater

Das Wort "kafkaesk", das oft für seine Werke Anwendung findet, leitet sich von der Grundstimmung im literarischen Werk Franz Kafkas ab, die von Angst, Schuld und Entfremdung geprägt sind. Es beschreibt, dass man in einer absurden Welt der Gnade unerklärlicher Kräfte und Autoritäten ausgeliefert ist.

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Heute jährt sich der 100. Todestag von Franz Kafka, dessen Werk als "kafkaesk" bekannt ist. Dieses Adjektiv beschreibt eine diffus ängstliche, schuld behaftete und entfremdete Erfahrung, ein Ausgeliefertsein an unbekannte Mächte und Autoritäten.

Eine zentrale Rolle in Franz Kafkas Werk spielt die autoritäre Vaterfigur. Die Frage, ob es sich dabei um den tatsächlichen Vater von Franz Kafka handelt oder um eine literarische Überhöhung, ist unter den Kafka-Forschern umstritten.

Jedoch existiert ein echter Brief von Franz Kafka an seinen Vater, den er jedoch nie gesehen hatte. In diesem Brief spricht Kafka ausführlich über sein belastetes Vaterbild, geprägt von Demütigungen, Ängsten, Rechtfertigungen und Schuldgefühlen. Die Hörcollage von Geri Dillier stellt diesen "Brief an den Vater" in den Mittelpunkt und verknüpft ihn mit den Erzählungen "Die Verwandlung" und "Das Urteil" sowie mit Franz Kafkas Tagebucheinträgen und Briefen.

Zum Autor

Franz Kafka, geboren im Jahr 1883 in Prag, war ein bedeutender Schriftsteller jüdischer Abstammung. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften arbeitete er als Beamter und begann erfolgreich literarische Werke zu veröffentlichen. Seine Erzählungen wie "Die Verwandlung" und "Der Prozess" sind bis heute bekannte Meisterwerke der Weltliteratur. 1914 verlobte er sich mit Felice Bauer, löste die Verlobung jedoch nur sechs Wochen später wieder auf. In den folgenden Jahren veröffentlichte er Werke wie "Der Prozess" und "In der Strafkolonie". Im Jahr 1917 kam es zu einer erneuten Verlobung und Entlobung mit Felice Bauer. Zudem erkrankte Kafka an Tuberkulose. Im Jahr 1919 verfasste er einen nie abgeschickten Brief an seinen Vater. Ab 1922 begann er mit der Arbeit an "Das Schloß" und schrieb auch "Ein Hungerkünstler". Aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme ging er frühzeitig in den Ruhestand. Am 3. Juni 1924 verstarb Kafka in Klosterneuburg-Kierling, Österreich.

""Ich zerreisse dich wie einen Fisch" - Franz Kafka und sein Vater" im Überblick

"Ich zerreisse dich wie einen Fisch" - Franz Kafka und sein Vater

von Franz Kafka

Mit André Jung, Ingold Wildenauer, Desirée Meiser

Produktion: 2001

Sendezeit Fr, 31.05.2024 | 20:00 - 21:00 Uhr
Sendung SRF 1 "SRF 1 Hörspiel"
Radiosendung