Henri IV. ist eine zentrale Figur in der Geschichte Frankreichs und war darum bemüht, einen Kompromiss im Religionskrieg zwischen Hugenotten und Katholiken zu finden
Henri IV. ist eine zentrale Figur in der Geschichte Frankreichs und war darum bemüht, einen Kompromiss im Religionskrieg zwischen Hugenotten und Katholiken zu finden © Wikimedia Commons / Public Domain

Hörspiel

Jugend und Vollendung des Königs Henri Quatre | Teil 1 von 6

Teil 1/6 | Während seiner ersten Frankreich-Reise stieß Heinrich Mann auf die faszinierende Biografie von Henri IV. Der König regierte Frankreich bis zu seiner Ermordung im Jahr 1610. Mann schrieb einen Roman-Zweiteiler über jenen Herrscher, der versuchte, ein Gleichgewicht zwischen Güte und Macht zu finden.

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Henri Bourbon sagte einmal, dass Paris eine Messe wert sei. Er war nicht nur König von Navarra, sondern auch König Henri ?. von Frankreich in den Jahren 1589 bis 1610. Während das Zitat des Königs noch immer im Umlauf ist, ist weit weniger bekannt, was die Hintergründe von diesem Satz sind.

Henri ?. spielte in der Vergangenheit Frankreichs eine entscheidende Rolle, da er das Fundament für die Vereinigung Frankreichs legte. Er versuchte eine Balance zwischen Katholiken und Hugenotten durch den Toleranz-"Edikt von Nantes" herzustellen, obwohl viele seiner hugenottischen Anhänger 1572 in der "Bartholomäus-Nacht" von Katholiken hingerichtet wurden.

Als Heinrich Mann das erste Mal nach Frankreich reiste, lernte er über diesen Herrscher, dass er sich seiner Macht bewusst und Menschen gegenüber freundlich gestimmt war. 1933, vier Jahrzehnte nach seiner Reise, verfasste er seinen zweiteiligen Roman über Henri IV. Während die Nationalsozialisten den Schriftsteller dazu zwangen, nach Frankreich ins Exil zu gehen, verfasste er trotzdem sein Jahrhundert-Werk über den König, seine Macht und Würde.

Der Schriftsteller stellte in seinem Werk auch dar, mit welchen Problemen der König zu kämpfen hatte. Denn Henri ?. hatte zwar viel Macht, war aber auch gutherzig, musste sein Land dennoch vereinen und zur Größe führen.

Der König wuchs in den Pyrenäen auf. Als er nach Paris kommt, begreift er, wie zerrissen das Land ist und wie korrupt der Hof sei. An der Seite der Hugenotten führt er sie zum Kampf, kommt lebend aus der Bartholomäus-Nacht, wird dann gefangen genommen und muss unter Zwang dem Katholizismus beitreten.

Da es ihm wichtiger ist, dass die Humanität und nicht die Religion gewinnt, entscheidet er sich dazu, nachdem er geflohen ist, sich wieder zum Protestantismus zu bekennen. Heinrich ?  war Henris Schwager. Er wurde während der Religionskriege getötet. Als sein Nachfolger wurde Henri Quatre bestimmt.

In seinem zweiteiligen historischen Roman versucht Heinrich Mann, ein "wahres Gleichnis" zwischen Tat und Geist darzustellen. Und zeigt dabei, dass Henri ?. durch die historischen Gegebenheiten in die Knie gezwungen wurde.

"Jugend und Vollendung des Königs Henri Quatre" im Überblick

Jugend und Vollendung des Königs Henri Quatre

von Heinrich Mann

Mit Gerry Wolff, Peter Reusse, Inge Keller, Eckhart Strehle, Ruth Glöss, Hans Teuscher

Produktion: 1971

Sendezeit So, 14.08.2022 | 18:20 - 20:00 Uhr
Sendung SWR Kultur "Hörspiel"
Radiosendung