Klavierabend Kotaro Fukuma

Der japanische Pianist Kotaro Fukuma präsentierte sich bei seiner Premiere beim Radio Bremen-Festival "Auf schwarzen und weißen Tasten" in bester Form und es war ein Ereignis, das sich als eines der bemerkenswertesten in der 35-jährigen Geschichte dieser Konzertreihe erwies.

Der 1982 in der Hauptstadt Japans geborene talentierte Pianist offerierte dem Publikum im Sendesaal Bremen ein facettenreiches musikalisches Programm. In der ersten Hälfte des Konzerts wurden die letzten Klaviersonaten von Mozart und Beethoven präsentiert, gefolgt von ausschließlich pianistischen Adaptionen nach der Pause. Die Kritik lobte Fukumas tiefgreifende und kraftvolle Darbietung von Beethovens bekannter c-Moll-Sonate op. 111 mit den Worten: "Eine außergewöhnliche Beethoven-Darbietung von nicht mehr zu übertreffender Intensität und Größe."

Fukuma, der sowohl in Paris als auch in Berlin ausgebildet wurde, ist zugleich ein Komponist und Pianist, der von dem renommierten britischen Kritiker Jeremy Nicholas in die Liga von Größen wie Jorge Bolet oder Marc-André Hamelin eingeordnet wird. Als Arrangeur knüpft Fukuma an die Tradition der bedeutenden schöpferischen Virtuosen des glanzvollen Klavierzeitalters an und präsentierte in Bremen zwei seiner eigenen Arrangements.

 Bei Erik Saties "Je te veux" beeindruckte der Pianist mit seiner eleganten und klugen Virtuosität und verwob die bezaubernde Melodie des Originals mit einem enorm ausgeklügelten Klaviersatz. Den glanzvollen Schluss des Debütkonzerts in Bremen bildete Fukumas eigene Fassung der bekannten "Moldau" von Friedrich Smetana. Hier überzeugte der japanische Künstler als ein Musiker ohne technische Begrenzungen, wodurch der Konzertsaal-Flügel wie ein volles Orchester klang.

Der Kritiker des Weser-Kuriers bemerkte: "Auch Smetanas 'Moldau' verlieh Fukuma eine pianistische Bearbeitung von spektakulärer Brillanz, die mit prachtvoll entworfenen, kräftigen Klangbildern bestach, wobei sich das anfängliche sanfte Plätschern in einen mächtigen, alles mitreißenden Strom verwandelte. Eine Vorführung von erstaunlicher Klaviertechnik und Souveränität, bei der Fukumas Hände blitzschnell über die ganze Tastatur flogen und den großen Flügel gleich einem Werk Liszts bis zum Maximum beanspruchten."

Das restlos ausgelastete Bremer Auditorium dankte dem zurückhaltend auftretenden Künstler mit vier Zugaben und stehenden Ovationen – ein Abend der Klaviermusik, der Staunen und Freude bereitete!