"Löwenherz" von Monika Helfer

"Ich kenne niemand anderen, dem die Bedeutung des Lebens so gleichgültig war wie Richard," äußerte Michael Köhlmeier, der Ehemann von Monika Helfer, über seinen Schwager.

Nach dem frühen Ableben der Mutter wurde Richard von seiner Tante großgezogen, ohne dass ihm viel Nähe, Verständnis oder Geborgenheit zuteilwurde. Er entwickelte sich zu einem Außenseiter, der aufgrund seiner Empfindsamkeit und der trostlosen Kindheit nur den Ausweg sah, Künstler zu werden. Eine Alternative gab es für ihn nicht. Nachdem ihm das Kind einer Bekannten anvertraut und dann wieder weggenommen wurde und er zudem seinen geliebten Hund Schamasch verloren hatte, nahm er sich im Alter von 30 Jahren das Leben.

Monika Helfer schließt mit dem Buch "Löwenherz" ihre autofiktionale Trilogie auf einfühlsame, eindringliche Weise mit nachhaltigem Eindruck ab. Die Erzählung ist eine Familiensaga, in der sich die Schriftstellerin der Bewältigung eines über Generationen weitergegebenen Traumas widmet.