Hörspiel
"plus null komma fünf windstill" von Maria Kilpi
Die Grenze zwischen Finnland und Russland durchzieht Karelien, eine Gegend, die von Spannungen und Zwangsmigration geprägt ist. Eine junge Frau macht sich auf, die Geschichte ihrer Familie zu erforschen und stößt dabei auf Hindernisse. Maria Kilpi beschreibt einfühlsam den Prozess des Erinnerns und Vergessens.
Kurz nach den Weihnachtsfeiertagen muss sie wieder zurück in die Stadt, wo viele Verpflichtungen auf sie warten. Ihre Großmutter begleitet sie zum Bus, der sie nach Helsinki bringt. Der Plan der Enkelin, mit ihrer Großmutter in der ruhigen Zeit vor oder kurz nach Weihnachten über die Familienvergangenheit zu sprechen – über Krieg, Vertreibung und Gefühle wie Zorn oder Verzweiflung, die vielleicht sogar extremistische Gedanken erklären könnten – scheint gescheitert. Weder beim gemeinsamen Mahl aus Gerstenbrot noch beim Friedhofsbesuch kommt es zu einem solchen Gespräch. Zwei starke Frauen kämpfen um ihre gemeinsame Geschichte. Eine bewegende Untersuchung über entgangene Dialoge und das Streben nach Aufklärung, über die Lücken und Verbindungen zwischen den Generationen und ein sich veränderndes Europa.
Zum Autor
Die 1979 in Helsinki geborene Maria Kilpi absolvierte ein Studium in Dramaturgie und Szenisches Schreiben. Ihr Theaterstück "plus null komma fünf windstill" erhielt beim Stückemarkt 2007 einen Förderpreis und hatte am Maxim-Gorki-Theater in Berlin seine Premiere.
""plus null komma fünf windstill" von Maria Kilpi" im Überblick
"plus null komma fünf windstill" von Maria Kilpi
von Maria Kilpi
Mit Christine Oesterlein, Bettina Kurth
Produktion: 2008
Sendezeit | Mi, 11.12.2024 | 22:03 - 23:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Hörspiel" |