
Klassik-Feature
Sechs mal x und immer anders ? Bachs Köthener Zyklen
Möglicherweise, weil die Schöpfung der Welt durch Gott in sechs Tagen vollbracht wurde, bestehen Bachs Werke aus Köthen oft aus sechs einzelnen Kompositionen oder einem Vielfachen dieser heiligen Zahl.
Während seiner Tätigkeit als Kapellmeister in Köthen hatte Bach reichlich Gelegenheit, seiner kreativen Arbeit nachzugehen. Diese nutzte er nicht lediglich, um für den musikliebenden Fürsten Leopold eine Reihe von Tafelmusik zu erschaffen. Vielmehr fand er Gefallen an der Kreation von Zyklen, die anspruchsvolle und teils innovative Formen der Kammermusik umfassten, die wenig geeignet für die oberflächlichen und prunkvollen Feierlichkeiten des Hofes waren. Aufgrund der Verbindung zur göttlichen Schöpfung in sechs Tagen fanden sich in Bachs Zyklen oft sechs Einzelstücke oder sogar Varianten davon.
Egal ob es sich um mehrstimmige Fugen und Tänze für eine Solo-Violine oder ein einzelnes Violoncello handelt, um französische oder englische Suiten, oder sogar um ganze 24 Präludien in unterschiedlichen Tonarten ? Bach scheute keine Herausforderung. Die Musiker, die Teil seiner Hofkapelle waren, mussten sich mit vielen technischen Hürden auseinandersetzen. Der Bach-Experte Michael Maul beschäftigt sich intensiv mit den Besonderheiten von Bachs köthenschen Werkzyklen und den zahlreichen Geheimnissen, die diese unvergleichliche Musik bis heute birgt.
"Sechs mal x und immer anders ? Bachs Köthener Zyklen" im Überblick
Sechs mal x und immer anders ? Bachs Köthener Zyklen
von Michael Maul
Sendezeit | Mi, 16.04.2025 | 21:30 - 22:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Alte Musik" |