Eine Erzählung aus dem Leben von Peter Iljitsch Tschaikowsky
Eine Erzählung aus dem Leben von Peter Iljitsch Tschaikowsky © Unknown author / Wikimedia Commons / Public domain

LiteraturLesung

Symphonie Pathétique - Ein Tschaikowsky-Roman | Teil 3 von 18

Teil 3/18 | "Symphonie Pathétique" von Klaus Mann erzählt vom Leben des russischen Komponisten Peter Iljitsch Tschaikowsky. Trotz des Glanzes der Musikkultur des späten 19. Jahrhunderts war Tschaikowsky aufgrund seiner Homosexualität in seiner Heimat ein Außenseiter.

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In "Symphonie Pathétique" hat Klaus Mann über Peter Iljitsch Tschaikowskys Leben berichtet, einem russischen Komponisten. Die Handlung spielt in St. Petersburg, Moskau, dem kaiserlichen Berlin, Leipzig und anderen Musikzentren des späten 19. Jahrhunderts. Trotz des glänzenden Scheins der bürgerlichen Welt steht Tschaikowsky aufgrund seiner Homosexualität als Außenseiter da.

In seiner Autobiografie "Der Wendepunkt" beschreibt Klaus Mann seinen zweiten Roman "Symphonie Pathétique" (1935), der im Querido-Verlag veröffentlicht wurde. Der Roman hat Peter Iljitsch Tschaikowsky als Hauptfigur. Mann hat diesen Helden bewusst ausgewählt, weil er ihn mochte und sehr gut kannte. Seine Musik berührt ihn und sprach ihn oft direkt an. Er habe eine tiefe Verbindung zu dessen Musik.

Ausgerechnet die Fragwürdigkeit seines Genies, die Zwiespältigkeit seines Charakters, seine Schwächen und die des Menschen machten ihn zunehmend für Klaus Mann vertraut, verständlich, liebenswert. Seine neurotische Unrast, seine Komplexe und seine Ekstasen, seine Ängste und sein Rausch, die kaum erträgliche Einsamkeit, in der er leben musste, der Schmerz, der immer wieder in Melodie, in Schönheit umgewandelt werden sollte, dies konnte Mann sehr gut nachempfinden und beschreiben, nichts davon war ihm nämlich fremd. Auch wenn es keine Dokumente über die Umstände seines Lebens und die Eigenschaften seiner Person gegeben hätte, die schöne Klage seiner Adagios, die gehetzten Rhythmen seiner Allegros sagten genug. Für Mann gab es als Erzähler nur die Aufgabe, diese melodischen Konfessionen zu artikulieren, die sanghafte Beichte in Worte auszudrücken und zugänglich zu machen...

Tschaikowskys gesamtes Schaffen, insbesondere jedoch sein letztes Werk, waren lediglich die Ouvertüre zu diesem einsamen Tod. Darum mochte Mann seine Musik. Darum entstand der Roman "Symphonie Pathétique."

Zum Autor

Der gebürtige Münchner Klaus Mann, Jahrgang 1906, war der erstgeborene Sohn von Thomas und Katja Mann. Er verfasste bereits im Alter von 15 Jahren erste Kurzgeschichten. Zusammen mit seiner Schwester Erika, Pamela Wedekind und Gustaf Gründgens rief er eine Theatergruppe ins Leben. Ab 1936 emigrierte er in den USA. Während dieser Zeit wurde er zu einer zentralen Figur des antifaschistischen Journalismus, wo auch seine wichtigsten Romane entstanden sind: "Symphonie Pathétique", "Mephisto. Roman einer Karriere", und "Der Vulkan". 1999 produzierte der MDR Kultur mit dem Schauspieler Ulrich Noethen Manns Autobiographie "Der Wendepunkt" als Hörstück.

"Symphonie Pathétique - Ein Tschaikowsky-Roman" im Überblick

Symphonie Pathétique - Ein Tschaikowsky-Roman

von Klaus Mann

Mit Sylvester Groth

Produktion: 2024

Sendezeit Mi, 08.05.2024 | 09:00 - 09:40 Uhr
Sendung MDR KULTUR "Lesezeit"
Radiosendung