Hörspiel
Vierter Teil: Die Jahre 1939 und 1940 | Teil 4 von 6 Folgen
Teil 4/6 | Victor Klemperers Flucht aus dem NS-Regime scheitert trotz Wartelistenplatz im US-Generalkonsulat Berlin. Im Mai 1940 müssen er und seine Frau in ein Judenhaus ziehen, wo die Angst vor Deportation wächst. Der 4. Teil des Hörspiels ist von 1939-1940, basierend auf Klemperers Tagebüchern von 1933-1945
Kurz bevor er Deutschland verlassen will, scheitert Victor Klemperers Fluchtversuch aus dem nationalsozialistischen Regime. Er erhält vom US-Generalkonsulat in Berlin die Wartelisten-Nummern 56429 und 30. Der Ausreiseversuch in die Vereinigten Staaten kommt jedoch zu spät und ohne ausreichende Entschlossenheit, sodass er scheitert.
Ende Mai 1940 wird das Ehepaar Klemperer aus ihrem Haus geworfen und muss in eines der sogenannten "Judenhäuser" ziehen. Die Angst vor der möglichen Deportation und das Entsetzen über die Gestapo-Durchsuchungen nehmen weiter zu. Dieser vierte Teil der Hörspielbearbeitung behandelt die Jahre 1939 bis 1940.
Die Tagebucheinträge von Victor Klemperer, die als Grundlage für das sechsteilige Hörspiel dienen, erstrecken sich insgesamt vom 14. Januar 1933 bis zum 10. Juni 1945, als er in das zerstörte Dresden zurückging und zu den wenigen überlebenden Juden der Stadt gehörte. Seine detaillierten Schilderungen des Alltags in einem Deutschland, in dem das Leben für Juden immer schwieriger wird, sind ein wertvolles und bewegendes historisches Dokument.
Zum Autor
Der Rabbiner Sohn, Victor Klemperer, aus Landsberg an der Warthe, machte sich einen Namen als Romanist und lehrte seit 1920 an der Technischen Hochschule in Dresden, wo er 1935 durch Zwang entlassen wurde. Nach dem Krieg, von 1945 bis 1960, wirkte er erneut als Hochschullehrer in Dresden, Greifswald, Halle und Berlin. Besonders bekannt wurde er durch seine Schrift "LTI - Notizbuch eines Philologen" (1947), in der er die manipulative Nutzung der deutschen Sprache während der Nazi-Zeit untersuchte. In seinen Tagebüchern, die von der Weimarer Republik bis 1960 reichen, beschreibt er vor allem die Jahre von 1933 bis zum Kriegsende 1945. In dieser Zeit, als zwangspensionierter Professor und verfolgter Jude, beobachtete er den nationalsozialistischen Alltag und wurde so zu einem bedeutsamen Zeitzeugen.