Er ist Mitglied des "kleinen Corona-Kabinetts", das Deutschland derzeit
durch die Krise steuert. Im unendlichen Podcast berichtet Außenminister
Heiko Maas, wie sich der Alltag eines Politikers verändert hat, dessen
Arbeitsbasis vorher das persönliche Gespräch war und dessen
Arbeitsbilanz auch in Flugmeilen gemessen wurde. Heute ruft ihn der
kanadische Außenminister schon mal an Ostern direkt auf dem Handy an,
wenn in Kanada die Wattestäbchen für Corona-Tests ausgehen – unter
Umgehung des Protokolls, das in der Diplomatie sonst alles beherrscht.
Drei Stunden und 26 Minuten sprach Heiko Maas mit
ZEITmagazin-Chefredakteur Christoph Amend und ZEIT-ONLINE-Chefredakteur
Jochen Wegner für den potenziell unendlichen Podcast "Alles gesagt?",
den nur der Gast selbst beenden kann. Das Gespräch fand nicht, wie sonst
üblich, am Wohnzimmertisch von Produzentin Maria Lorenz statt – sondern
per Video. Trotzdem gab es für alle österreichisches Essen und Bier.
(Die Weißweinflasche hat das Auswärtige Amt im Cateringpaket an Maas
entfernt.)
Heiko Maas heißt mit vollem Namen Heiko Josef Maas. Er ist katholisch
aufgewachsen, war Messdiener und in der katholischen Jugend aktiv, hat
Jura studiert und sich bei den Jusos engagiert, ist 1989 in die SPD
eingetreten und hat dort ziemlich schnell Karriere gemacht, so schnell,
dass er 1998 als saarländischer Minister für Umwelt, Energie und Verkehr
der jüngste Minister Deutschlands wurde. Von 2013 bis 2018 war er
Bundesjustizminister, seit 2018 ist er Bundesaußenminister. Bei drei
Wahlen im Saarland hatte er zuvor erfolglos versucht, Ministerpräsident
zu werden. Maas ist Radrennfahrer und baut seine Räder selbst zusammen,
2016 wurde er zum "bestangezogenen Mann in Deutschland" gekürt.
Hier der Inhalt der Folge in Minutenangaben:
0:06 Das Schlusswort: Alpe d’Huez
0:08 Was macht ein perfektes Rad aus?
0:09 Wer ist Heiko Josef Maas?
0:11 Wie es ist, eine Videokonferenz mit 28 Außenministern zu moderieren.
0:16 "Ich bin das größte lebende Infektionsrisiko des Auswärtigen Amtes."
0:19 Im Moment gibt es drei Kabinette.
0:22 "Ich guck mir nicht jede Pressekonferenz an."
0:24 Wie Deutschland die Corona-Krise meistert
0:30 Wenn der kanadische Außenminister am Ostersonntag auf dem Handy anruft.
0:38 Wie gut managen Demokratien die Krise?
0:45 Das Für und Wider von Corona-Bonds
0:49 Wie wird die Welt nach der Krise sein?
0:56 "Ich habe mich gefühlt als der Chef des einzigen noch offenen Reisebüros in Deutschland."
1:01 Sind wir bescheuert?
1:10 Jugendjahre
1:24 Über Sigmar Gabriel
1:25 Es gibt Essen.
1:29 Sein Förderer Oscar Lafontaine
1:42 Das Auswärtige Amt hat den Wein entfernt.
1:45 Das Protokoll ist die eigentliche Macht.
1:51 Das Verhältnis zur US-Regierung
2:02 Donald Trump
2:14 "Ich bin kein gutes Vorbild, ernährungspolitisch."
2:16 Fragen über das Saarland
2:41 Es ist nicht leicht, ein SPD-Außenminister zu sein.
2:53 Die Aufnahme von Geflüchteten in Zeiten von Corona
3:04 A oder B oder weiter
3:11 Trump oder Putin? "Das ist jetzt aber echt fies!"
3:12 Was haben Sie damals mit Angelina Jolie besprochen?
3:14 "Ich habe mehr Referenten als Angelina Jolie."
3:16 Homeschooling bei Familie Maas
3:20 Der Außenminister geht heimlich einkaufen.
Alle weiteren Folgen von "Alles gesagt? – Der unendliche
Interviewpodcast" finden Sie hier. Etwa alle vier Wochen veröffentlichen
wir ein neues Gespräch.
Wen sollen wir noch unendlich lange befragen? Schreiben Sie uns an
allesgesagt@zeit.de.
Produktion: Maria Lorenz/Pool Artists Fotografie: Maria Lorenz
Recherche: Hannah Schraven, Vincent Mank Redaktion: Mounia Meiborg
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