Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Pierre Boulez, Luciano Berio und Helmut Lachenmann feiern im Musikjahr 2025 bedeutende Jubiläen. Jeder von ihnen hat wegweisende Werke geschaffen, die die moderne Musik beeinflusst haben. Drei dieser herausragenden Kompositionen stehen im Mittelpunkt eines Konzerts, das von Sir Simon Rattle sowie dem Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks präsentiert wird. Der Abend beginnt mit "Cummings ist der Dichter", einem Stück, in dem Boulez meisterhaft die klangliche und inhaltliche Dimension der Sprache in beeindruckender Farbvielfalt hervorhebt.

In Berios "Laborintus II" prallen dann der unkonventionelle Charme der 1960er Jahre und eine fast barocke Fülle aufeinander. Berio untersucht erneut die Interaktion von Musik und Sprache, indem er die poetischen Texte von Edoardo Sanguineti als akustisches Material auf ihre Musikalität hin prüft. Dieses Werk bleibt ein zeitgemäßes Beispiel dafür, wie der Komponist das Konzept des Theaters als Ort des Experiments versteht.

Helmut Lachenmann hingegen erforscht in seinem Tubakonzert "Harmonica" die Grenzen des Klangs. Zwischen explosiven Ausbrüchen und momentaner Stille entfaltet sich eine Musik, die durch bewusste Verfremdung des Bekannten gesellschaftliche Hörgewohnheiten herausfordert. Dieses Werk ist ein unvermindert relevanter Appell an die Selbstwahrnehmung des Publikums. Der Solist ist Stefan Tischler, der Solotubist des Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.