Das Gee Hye Lee Trio im NDR

Die Pianistin Gee Hye Lee ist spieltechnisch brillant und musikalisch ausdrucksstark, was ihr den Jazzpreis Baden-Württemberg einbrachte. Ihre Eigenkompositionen sind melodisch, bluesig und rhythmisch anspruchsvoll. Als Vorbilder nennt sie Esbjörn Svensson und Bill Evans.

Als Gee Hye Lee Miles Davis "Kind of Blue" zum ersten Mal hörte, war es für sie wie ein regelrechter Schock. In Südkorea, ihrem Geburtsland, hatte sie bereits mehrere Auszeichnungen als klassische Pianistin erhalten. Doch mit dem Album "Kind of Blue" wurde die damals 16-Jährige dazu inspiriert, zum Jazz zu wechseln und nach Deutschland zu ziehen. Seit 1996 ist ihre Wahlheimat nun Stuttgart.

Für ihr virtuoses Spiel, das von der Jury als technisch brillant und musikalisch höchst ausdrucksstark bezeichnet wurde, erhielt sie den Jazzpreis Baden-Württemberg. "Beim Jazzspiel entdecke ich immer wieder neue Seiten an mir", sagt die Pianistin, deren Eigenkompositionen sowohl melodisch und bluesig als auch rhythmisch komplex sein können. Zu ihren Vorbildern zählen Esbjörn Svensson und Bill Evans.

An ihrer Seite steht kongenial seit langem der Bassisten Joel Locher. Live und auf ihrem aktuellen Trio-Album "What Matters Most" wurde die junge Schlagzeugerin Mareike Wiening als drittes Mitglied hinzugewonnen. Sie hat sechs Jahre lang in New York City gearbeitet und wurde von der US-Presse hochgelobt.

Seit 1986 präsentiert das Jazzdor Festival in Straßburg faszinierende Einblicke in die aktuellen Jazzszenen Frankreichs. Im Jahr 2007 wurde dem Festival ein Ableger in Berlin hinzugefügt. Dieses bietet seither französisch-deutsche Projekte, die sowohl geografische als auch künstlerische Grenzen überwinden.

Im Juni 2019 kam es zur besonderen Zusammenarbeit zwischen NDR Jazz und Jazzdor, daraus entstand dann das Projekt "Extradiversion". Anna-Lena Schnabel, Florian Weber, Joachim Florent und Edward Perraud kamen für dieses Projekt zusammen - vier kreative, phantasievolle und mutige Künstler, deren instrumentale und kompositorische Fähigkeiten sich auf fast unheimliche Weise ergänzen.

Inzwischen trat auch Daniel Erdmann dem Projekt bei, und die fünf verblüffenden Persönlichkeiten schaffen zusammen eine Musik von existenzieller Schönheit, indem sie in jedem Stück den entscheidenden Schritt ins Unbekannte wagen. Bisher wurden die Konzerte in Straßburg und Berlin veranstaltet. Nun kommt endlich nach Hamburg eine Koproduktion als Extradiversion II.