Bevor wir den Salon betreten reden wir über den Krieg und die Gebiete, in denen er sich abzuspielen scheint, beispielsweise Twitter. Wirklich verständlich ist uns die Stimmungslage nicht, aber wir können sagen, wir sind froh, dass wir von unseren Politikern regiert werden und nicht von den Kommentatoren der großen und kleinen Medienhäuser.
Man dürfe den Krieg nicht zum Happening machen, sagt Alexander Kluge. Denn dann verliert man sein Wesen aus dem Blick und damit alles. Wir fragen uns, ob wir überhaupt Maßstäbe für Siege in Kriegen haben, und wann ein Krieg eigentlich endet. Lässt es sich nicht beschleunigen? Die Ukraine kapituliert, der Westen erklärt: Die Wiedereingliederung Russlands in die Weltgesellschaft werde die Aufgabe des nächsten russischen Präsidenten. So breit sind die Diskussionen derzeit noch nicht angelegt.
Im Salon befassen wir uns mit dem "Kampf der Nationen", wo man zurecht wie über Kriege spricht, die aber keine sind. Patrick Kaczmarczyk hat sein Buch über die Wirtschaftspolitik und die Autoindustrie in Europa so benannt. Es ist nur leicht übertieben. Außerdem befassen wir mit dem "Recht auf Sex", alte Ideen nochmal neu postuliert. Olaf Scholz ist Thema, der Mann hat offenbar Tiefe. So lesen wir es zumindest in Mark Schieritz' Buch, in dem er ihn nicht nur überraschend interessant darstellt, sondern ihn auch ziemlich gut findet. Wir reden über Indien. Nirgendwo nimmt man das Konzept Corona-Recovery so ernst.