Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

Simon Rattle widmet sich mit einem Programm dem böhmisch-mährischen Kulturkreis und zollt Rafael Kubelík Respekt, der das Symphonieorchester in den 60er und 70er Jahren geprägt hat.

Mit einem speziell dem böhmisch-mährischen Kulturkreis gewidmeten Programm ehrt Simon Rattle den bedeutenden Dirigenten Rafael Kubelík, der in den 1960er und 1970er Jahren das Symphonieorchester geleitet hat.

Insbesondere Leoš Janá?eks Sinfonietta war eines der herausragenden Werke des zweiten Chefdirigenten des BRSO. Ursprünglich war nur die einleitende Fanfare für Blechbläser und Pauken gedacht, die Janá?ek als Beitrag für ein Sportfest in Prag im Jahr 1926 komponierte. Doch aufgrund seiner Begeisterung für seine späte Muse Kamila Stösslová entwickelte sich die Fanfare zu einem patriotischen Werk in fünf Sätzen: Mit seiner Sinfonietta feierte Janá?ek die Befreiung seiner geliebten Wahlheimat Brünn von der Habsburger Herrschaft, die nach der Gründung der Tschechoslowakischen Republik im Jahr 1918 endlich Brno genannt wurde.

Um Kubelík zu ehren, hat Simon Rattle den talentierten Timoth Ridout, einen herausragenden jungen Bratschisten aus dem eigenen Land, als Solisten für das späte "Rhapsody-Concerto" des Mährers Bohuslav Martin? eingeladen. Ridout, einer der besten Bratschisten seiner Generation, gibt sein Debüt beim BRSO mit Martin?s wenig bekanntem Werk, das lyrisch und virtuos zugleich ist. Insbesondere kann Ridout mit seiner ausgeprägten Fähigkeit zum kantablen Spiel überzeugen. Die Wertschätzung von Martin? für die Musik seines böhmischen Zeitgenossen Antonín Dvo?ák zeigt sich deutlich in diesem Konzert. Passend dazu eröffnet Rattle seine Hommage an Kubelík mit der kompletten zweiten Serie der Slawischen Tänze von Dvo?ák: Mit allen acht Tänzen auf einen Streich, wie es zuletzt bei Rafael Kubelík zu erleben war.