Am Anfang war die Erde wüst und leer – und gehörte als Gemeineigentum allen. Als die Menschen sesshaft wurden, begann sich das zu ändern. Und heute bezahlen wir Miete oder Hypothekarzinsen für die Fläche, die wir bewohnen, weil wir nicht unter der sprichwörtlichen Brücke schlafen können. Warum?
Francis Cheneval, Professor für politische Philosophie an der Universität Zürich, und der emeritierte Anthropologe Carel van Schaik unterhalten sich darüber, wie es kam, dass der Boden zum Privateigentum wurde. Sie denken über Ungleichheit nach und über die Frage, wann Gewinnstreben auf Kosten der Mieterinnen und Mieter unethisch wird. Und weshalb das Eigentum in allen grundlegenden Texten von der Bundesverfassung bis zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte als Grundrecht gilt.

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«Kultur-Talk» nimmt kulturelle und gesellschaftliche Themen auf, die bewegen und einer Vertiefung oder Klärung bedürfen.
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Folge vom 07.02.2024Warum Grundeigentum?
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Folge vom 24.01.2024Gesprächsrunde von den 59. Solothurner FilmtagenJedes Jahr im Januar versammelt sich die Schweizer Filmwelt in Solothurn: Seit bald 60 Jahren wird hier jährlich Bilanz über das Schweizer Filmschaffen gezogen. Die «Filmernte» des letzten Jahres, Premieren und Reprisen werden in der Barockstadt während einer Woche gezeigt. Auch das Gespräch über das Schweizer Kino, über die gezeigten Filme, aber auch über filmpolitische und andere Themen wird in Solothurn gesucht und geboten. Zum zweiten Mal verantwortet der Tessiner Niccolò Castelli als künstlerischer Leiter das Programm – und er lädt jeden Vormittag zum öffentlichen Gespräch über die laufenden Filme ins Restaurant Kreuz. Funktionieren diese Publikumsgespräche? Was bewegt die Schweizer Filmwelt aktuell? Und welche Filme sind an dieser 59. Ausgabe besonders aufgefallen? Ein Bilanzgespräch mit Ruth Baettig von filmexplorer.ch und der Film- und Kulturwissenschaftlerin Marcy Goldberg, direkt von den Solothurner Filmtagen.
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Folge vom 10.01.2024Putin, Trump und Co.: Sylvia Sasse über verkehrte WahrheitenPutin bekämpft in der Ukraine ein faschistisches Regime. In den USA haben Demokratiefeinde Trump die Wahl gestohlen. Propagandalügen, welche die Realität ins Gegenteil verkehren, haben Konjunktur. Felix Münger unterhält sich mit der Slawistin Sylvia Sasse über die toxische Mechanik des Lügens. Die Wahrheit ins Gegenteil zu verkehren, sei bei autoritären Machthabern seit jeher beliebt, sagt Sylvia Sasse. Sie ist Autorin eines aktuellen Essays zum Thema. Verdrehungen und Fakenews würden sich zunehmend auch in liberale Demokratien fressen. Dies verunsichere die Menschen und untergrabe zuletzt deren Vertrauen in ihre demokratisch gewählten Exponentinnen und Exponenten. Es gelte, Verkehrungen zu entlarven, zu benenen – und ihnen so ihre Wirkung zu nehmen. Buchhinweis: Sylvia Sasse: Verkehrungen ins Gegenteil. Über Subversion als Machttechnik, Matthes und Seitz 2023.