
Kultur & Gesellschaft
Litradio Folgen
litradio ist ein Internetportal, das sich ganz der Literatur in ihrer akustischen Form widmet: Ein Literaturradio mit Lesungen und Vorträgen, Gesprächen und Hörspielen, bei dem sich die Benutzer ihr jeweils eigenes Programm selbst zusammenstellen; wann und wo immer sie wollen. Online seit Anfang 2009 präsentiert Litradio Lesungen, Vorträge, Gespräche, Hörspiele etc. Litradio versteht sich nicht nur als ein Archiv für Literatur zum Hören, sondern vor allem auch als Resonanzraum gegenwärtigen literarischen und kulturellen Lebens. Litradio ist überdies ein Netzwerk, an dem sich Veranstalter und Institutionen, Autoren und Verlage gleichermaßen beteiligen – Ein literarisches Webradio mit dem Fokus auf originäres und authentisches Material. Die Redaktion von Litradio setzt sich aus Studierenden der Universität Hildesheim und insbesondere des renommierten Studiengangs Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus zusammen.
Folgen von Litradio
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Folge vom 12.02.2018Ham.Lit 2018 / Jakob Nolte "Schreckliche Gewalten"Jakob Nolte, *1988 in Gehrden, Niedersachsen, lebt in Berlin. Seine Theaterstücke wurden mehrfach prämiert und an zahlreichen Bühnen Europas gespielt. Sein Debütroman ALFF wurde mit dem Kunstpreis Literatur 2016 ausgezeichnet. SCHRECKLICHE GEWALTEN ist ein, in jeder Hinsicht, unfassbares Buch. Eine Mutter wird zum Werwolf und tötet den Gatten. Die Kinder bleiben allein zurück und während die Tochter sich dafür entscheidet, in ihrer Heimatstadt Bergen die Terrorzelle »Mädchen im System« zu gründen, bereist der Bruder die Ränder der Sowjetunion auf seinem Weg nach Afghanistan. Mit diesem Roman beweist Jakob Nolte endgültig, dass er zu den aufregendsten, unkonventionellsten Autoren der jüngeren, deutschsprachigen Literatur gehört. Rechteinhaber: Matthes & Seitz Verlag https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/schreckliche-gewalten.html Foto © GORDON Photography
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Folge vom 12.02.2018Ham.Lit 2018 / Katharina Schultens "Untoter Schwan"Katharina Schultens, *1980 in Rheinland-Pfalz, lebt in Berlin. Studium der Kulturwissenschaften in Hildesheim, St. Louis und Bologna. Seit 2006 an der Humboldt-Universität zu Berlin, dort seit 2012 Geschäftsführerin der Graduate School of Analytical Sciences. Katharina Schultens ist längst keine Unbekannte mehr. Seit 1998 veröffentlicht sie Texte in Anthologien und Zeitschriften, ihre Lyrikbände werden von der Kritik gefeiert und diesem Winter erscheint ihr neuestes Buch UNTOTER SCHWAN. Ihre Gedichte sind widerständig, humorvoll und unverkennbar. Rechteinhaber: kookbooks http://www.kookbooks.de/buecher.php Foto © GORDON Photography
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Folge vom 12.02.2018Ham.Lit 2018 / Max CzollekMax Czollek,*1987 in Berlin, hat Politikwissenschaften studiert, am Zentrum für Antisemitismusforschung promoviert und das Lyrikkollektiv G13 gegründet. Max Czollek gehört zu den umtriebigsten deutschen Lyrikern. Seit 2013 ist er Kurator des internationalen Lyrikprojekts Babelsprech zur Vernetzung junger deutschsprachiger Lyrik. 2017 hat er, gemeinsam mit Sasha Marianna Salzmann, die Radikalen jüdischen Kulturtage am Maxim Gorki Theater initiiert. Seine Gedichte sind doppelbödig, stellen die Sprache in Verdacht, hinterfragen Traditionen und religiöse Mythen. Max Czollek las "Die Ausschreibung zum Familienfest" aus seinem Band "Jubeljahre" und weitere unveröffentlichte Texte. Rechteinhaber: Verlagshaus Berlin, Max Czollek https://verlagshaus-berlin.de/programm/jubeljahre/ Foto © GORDON Photography
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Folge vom 25.12.2017Haus Für Poesie Reiner Kunze 2012Sie prägen seit Jahrzehnten die deutsche Dichtung und beeinflussten Generationen von Lyrikern. Die neue Reihe der Literaturwerkstatt Berlin gibt den Klassikern der Gegenwartslyrik das Wort. Sie stellt jene Autoren vor, ohne die die deutschsprachige Lyrik nicht das wäre, was sie heute ist. Reiner Kunze (*1933 Oelsnitz/Erzgebirge) ist ein Meister in der Kunst des Weglassens, des »Eindickens« der Sprache durch Reduktion. Er selbst redet in diesem Zusammenhang von »Denkgenauigkeit«. Kein anderer deutscher Lyriker kann auf knapp bemessenem Raum so präzise und anschaulich schreiben wie er. »Durch seine waltende Strenge werden seine Gedichte geräumig« (Deutschlandradio Kultur). Reiner Kunze ist 1977 aus der DDR in die Bundesrepublik übergesiedelt. »… nie mehr der lüge / den ring küssen müssen«, heißt es dazu in einem seiner Gedichte. Schon früh war er in Opposition zu dem dortigen politischen System geraten. 1959 musste er seine Lehrtätigkeit an der Universität Leipzig aufgeben. Stattdessen arbeitete er als Hilfsschlosser im Schwermaschinenbau. Sein erster Gedichtband mit ausschließlich eigenen Texten, »Vögel über dem Tau«, erschien im selben Jahr. Die von der Stasi angelegte Akte über ihn trug später den Decknamen »Lyrik«. Kunzes Übersiedlung ging der Ausschluss aus dem Schriftstellerverband voraus. »ausgesperrt aus büchern / ausgesperrt aus zeitungen / ausgesperrt aus sälen«, so fasst er selbst seine damalige Situation zusammen. Reiner Kunze erhielt viele Preise, genannt sei der Büchner-Preis 1977. Zuletzt erschien von ihm: »Was macht die Biene auf dem Meer?«. In Lesung und Gespräch: Reiner Kunze (Autor, Obernzell-Erlau), Moderation: Christian Eger (Kulturredakteur der Mitteldeutschen Zeitung, Halle). Die Sendung der gelesenen Gedichte und die Verwendung des Covers von Reiner Kunzes Band "lindennacht" erfolgt mit freundlicher Genehmigung des S. Fischer Verlags. (© aller gelesenen Gedichte beim S. Fischer Verlag // für das Cover: Reiner Kunze. lindennacht. Gedichte. © S. Fischer Verlag Frankfurt am Main 2007.). Foto: By Schelm - Own work, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18410786