"Mazeppa" mit dem Münchner Rundfunkorchester

Frauen haben als Sängerinnen und Komponistinnen bedeutend zur Geschichte der Oper beigetragen, und zwar schon in der Hochphase dieser Kunst. Clémence de Grandval (1828-1907), die unter anderem bei Camille Saint-Saëns lernte, schuf unter Pseudonymen eine Vielzahl an Bühnenwerken.

Ihre letzte bedeutende Schöpfung war die Oper "Mazeppa", inspiriert durch den historischen Kosakenanführer Ivan Mazeppa. Dieses Werk malt eindrucksvoll den Aufstieg und Fall der faszinierenden Hauptfigur, umgeben von Themen wie Freiheitskampf, Verrat und Verdammnis. Bei der Premiere im Jahr 1892 in Bordeaux erhielt die Oper begeisterte Kritiken, und der Partitur wurde ein großer Einfluss in der Musikwelt vorhergesagt. Bekanntheit erlangte das Mazeppa-Thema ebenfalls durch das gleichnamige Werk von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky.

Die Titelpartie bringt der griechische Bariton Tassis Christoyannis auf die Bühne, dessen Auftritte ihn unter anderem an die Oper Frankfurt, die Staatsoper Unter den Linden Berlin, die Wiener Staatsoper und die Pariser Nationaloper führten. Die australische Sopranistin Nicole Car, die in der Rolle der Matréna zu hören ist, hat sich als herausragende Stimme ihrer Generation etabliert und tritt regelmäßig an renommierten Häusern wie der Wiener Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper, der Pariser Nationaloper und der Deutschen Oper Berlin auf.

Das "Palazzetto Bru Zane – Centre de musique romantique française" hat es sich zur Aufgabe gemacht, seltene französische Opern des 19. Jahrhunderts wieder auf die Bühne zu bringen. Dieser Ansatz harmoniert hervorragend mit dem Ziel des Münchner Rundfunkorchesters, das sich seit vielen Jahren für die Wiederentdeckung und Darbietung von in Vergessenheit geratenem Repertoire jenseits des klassischen Mainstreams einsetzt.