Mozartfest Würzburg - Ensemble Zefiro

"Zefiro torna, e di soavi accenti l’aer fa grato…" (Zephir kehrt zurück und macht mit süßen Tönen die Luft angenehm…) Diese Worte stammen aus einem Madrigal von Luca Marenzio, das dem milden Westwind huldigt, welcher in der griechischen Mythologie als Gottheit bekannt ist.

"Zefiro" ist auch der Name eines weltweit anerkannten italienischen Bläserensembles, das historischen Klang pflegt. Gegründet wurde es 1989 von Alfredo Bernardini, einem Oboisten, sowie den Brüdern Paolo und Alberti Grazzi – Paolo ist ebenfalls Oboist, Alberti spielt Fagott. Das Ensemble erfreut sich bei seinen Auftritten großer Beliebtheit und viele ihrer Aufnahmen wurden international prämiert.

Beim diesjährigen Mozartfest in Würzburg trat das Ensemble, das sich auf Musik aus dem 18. Jahrhundert spezialisiert hat, mit einem reinen Mozart-Programm auf. Im ersten Teil des Konzerts spielte es die "Gran Partita", Mozarts umfangreichste und prächtigste Bläserserenade, die in ihrer Gattung Spitzenklasse darstellt – festlich und repräsentativ, heiter und locker, tief und ausdrucksstark; das Adagio in Es-Dur, eines der beiden langsamen Sätze, gilt als eines der schönsten Werke für Bläser.

Im zweiten Teil des Konzerts bot Zefiro Höhepunkte aus Mozarts Oper "Die Hochzeit des Figaro", arrangiert von Alfredo Bernardini für Blasinstrumente und Kontrabass. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert wurden solche Bläserarrangements als "Harmoniemusik" bezeichnet. Diese bestanden häufig aus beliebten Arien und Instrumentalstücken erfolgreicher Opern, die wie Perlen an einer Kette aneinandergereiht wurden. Auch Mozart selbst nutzte diese Praxis, um seine Opernmelodien über das Theater hinaus bekannt zu machen und weiterzuverwerten.