Die begehbare Camera obscura vor dem Holstentor ist eröffnet. Im Gespräch mit Besuchern erläutert der Künstler Martin Streit das permanent neu entstehende Bild vom Holstentor: „Mit jeder Tageszeit und bei jedem Wetterwechsel ändert es sich. Es ist unglaublich reich an Farbigkeit und Form.“ Für den Künstler ist das Holstentor zwar ein abgedroschenes Motiv, doch wert, dass man da wieder genauer hinschaue. Durch den Bezug der minimalistischen Container wirke das monumentale Bauwerk noch größer und seine Kamera noch kleiner. Jeder Besucher stehe in einer Filmbox und sei dafür zuständig, das mit seiner Platine zu lesen und abzuspeichern.
Parallel dazu zeigt das St. Annen Museum weitere Werke des Kölner Künstlers - neben Malerei auch Bilder, die er auf Reisen mit einer kleinen Camera obscura aufgenommen hat.
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Kultur & Gesellschaft
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Folgen von Museumsradio Lübeck - so vielfältig wie die Lübecker Museen
46 Folgen
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Folge vom 04.06.2022Martin Streit über seine Camera obscura vor dem Holstentor
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Folge vom 04.05.2022Das Holstentor steht Kopf. Camera obscura und Werke Martin Streits vor dem Holstentor und im St. Annen-MuseumAuf der Wiese vor dem berühmten Holstentor stehen derzeit zwei große Container, die neugierig machen. Wer sie betritt, befindet sich im Bauch einer riesigen Camera obscura. Sie stellt Lübecks Wahrzeichen, das Holstentor, auf den Kopf - zusammen mit allen Menschen, Hunden oder Fahrrädern, die in dieser Sekunde im Außenraum vorübergehen. Die begehbare Camera obscura ist ein Werk des zeitgenössischen Kölner Künstlers Martin Streit. Ihm wird derzeit im St. Annen-Museum eine Ausstellung mit gemalten wie fotografierten Bildern gewidmet. Ausgewählt hat den 1963 geborenen Streit Museumsleiterin Dr. Dagmar Täube. Sie schätzt es, wie der Künstler das Spiel mit unserer Wahrnehmung in Frage stelle. Als Betrachter müsse man sich in der begehbaren Camera obscura bis zu fünf Minuten Zeit lassen, bevor die Augen das Bild erkennen können. Seit der Antike ist diese Art der Fotografie bekannt und hat später auch Maler wie Vermeer inspiriert.
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Folge vom 10.04.2022Ausstellung: Heilige Zeichen - Brisante Objekte. Religiöse Vielfalt in Afrika„Christliche Missionare konnten die Vielschichtigkeit der afrikanischen Religionen nicht begreifen“, erzählt Dr. Lars Frühsorge, Leiter der Völkerkundesammlung Lübeck im Gespräch. Das präge bis heute unser europäisches Bild von Afrika. So sehen wir den Voodoo Glauben als etwas Negatives und verbinden ihn mit schwarzer Magie. An solchen Vorurteilen möchte das Museum arbeiten. Die Ausstellung „Heilige Zeichen - Brisante Objekte“ bezeugt die Fülle afrikanischer Religionen: Geisterglaube und Ahnenverehrung, Maskentanz und Reliquienkult gehören ebenso dazu wie jüdische und islamische Traditionen. Auch das frühe Christentum verbreitete sich bereits im 4. Jahrhundert in Äthiopien. Als dort die spektakulären Felsenkirchen in Lalibela entstanden, seien in Lübeck gerade mal die ersten bescheidenen Steinkirchen erbaut worden, so der Ethnologe Lars Frühsorge. Parallel zur Ausstellung initiiert das Webprojekt „Afrika in Lübeck“ eine neue Form der Museumsarbeit. Bürger können eigene Beiträge hochladen, nach dem Motto, wieviel Afrika steckt in Lübeck.
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Folge vom 14.03.2022Female View. Modefotografinnen von der Moderne bis zum Digitalen ZeitalterDiese Ausstellung ist lange überfällig: Sie spezialisiert sich ausschließlich auf Fotografinnen, die seit den 1930er-Jahren bis heute Mode fotografiert haben. Darunter sind bekannte Größen wie Lee Miller, Alice Springs, Ellen von Unwerth oder Bettina Rheims. Während im 20. Jahrhundert Hochglanzmagazine wie Vogue und Harpers Bazaar die Trends setzten, ist die mediale Vielfalt heute breiter. Influencerinnen inszenieren sich selbst und Fotografinnen übernehmen in den sozialen Medien die Deutungshoheit über ihre Bilder. High Fashion und Mode von der Strasse vermischen sich. Im Interview erläutert Museumsleiterin Dr. Antje-Britt Mählmann, dass es ihr eine Herzensangelengenheit war, eine große Auswahl dieser „unfassbar schönen Bilder“ zu versammeln. Gleichzeitig sei es ein politisches Statement, solange in der Kunst- und Modebranche Fotografien von Männern bevorzugt veröffentlicht werden. Wie sich der „weibliche“ Blick in der Modefotografie inszeniert und ob er sich bisweilen gar nicht vom „männlichen“ unterscheidet, können die BesucherInnen bis zum 3. Julio 2022 im St. Annen Museum Lübeck selbst entdecken.