
Hörspiel
Rogge von Helga Bürster
Dötlingen im Landkreis Oldenburg: Am 14. April 1945 wird der Landwirt Willi Rogge von Mitgliedern der "Werwolf"-Gruppe getötet. Sein Widerstand gegen das NS-Regime, seine Weigerung, den Hitlergruß zu leisten, und eine unbegründete Anschuldigung des Plünderns sind die Gründe für seinen Tod. Zu diesem Zeitpunkt bombardierten britische Truppen bereits das Dorf mit Granaten. Nur drei Tage später ist der Krieg in Dötlingen vorbei.
Am 13. April 2014 veröffentlichte der Spiegel die Titelgeschichte "Mein Vater, der Mörder", verfasst von Cordt Schnibben, dessen Vater einst Teil der "Werwolf"-Gruppe war. Schnibben bringt die damaligen Ereignisse erneut in die öffentliche Diskussion.
Die Schriftstellerin Helga Bürster, die ihre Heimat in Dötlingen hat, kannte die Geschichte wie ein düsteres Kapitel der Vergangenheit, das man zwar überstanden hat, aber nie wirklich vergisst. In ihrem daraufhin verfassten Hörspiel begegnet der Sohn des Opfers einem der damaligen Täter, der zugleich ein direkter Nachbar war. Hier wird die wichtige Frage gestellt, wie ein Zusammenleben möglich ist, wo die Nachfahren der Opfer Seite an Seite mit denen der Täter wohnen.
Zum Autor
Die 1961 geborene Helga Bürster studierte Theaterwissenschaften, Literatur und Geschichte. Sie lebt als freie Autorin in der Wildeshauser Geest und schreibt in mehreren Genres sowohl auf Hoch- als auch auf Plattdeutsch. Von Romanen über Kurzgeschichten bis zu Theaterstücken und Hörspielproduktionen reichen ihre Werke. Für ihr 2015 veröffentlichtes Hörspiel "Rogge" erhielt sie den Zonser Hörspielpreis.
"Rogge von Helga Bürster" im Überblick
Rogge von Helga Bürster
von Helga Bürster
Mit Erkki Hopf, Oskar Ketelhut, Birte Kretschmer, Edda Loges
Produktion: 2015
Sendezeit | So, 13.04.2025 | 18:00 - 19:00 Uhr |
Sendung | Bremen Zwei "Hörspiel" |