Summersounds, Breminale & Kultursommer Oldenburg

Vom 31. Mai bis 2. Juni findet das Summer Sounds Festival in der Bremer Neustadt statt. Zur Einstimmung auf die kommenden Konzerte werden Ausschnitte vergangener Jahre gezeigt, unter anderem von Fieh, Dawn Brothers, Tolyqyn und Teresa Bergman.

Der Sommer klopft an die Tür und mit ihm kommen die beliebten Festivals nach Bremen und Oldenburg. Die beiden Städte stehen bald wieder im Zeichen der vielfältigen Open Airs. Ende Juli lockt der Kultursommer, Anfang Juli die Breminale und vom 31. Mai bis 2. Juni startet das Summer Sounds Festival in der Bremer Neustadt. Zur Einstimmung gibt es schon einmal im Vorwege einige großartige Konzertausschnitte der vergangenen Jahre, wie die norwegische Band Fieh, die niederländische Formation Dawn Brothers, das Berliner Trio Tolyqyn sowie die neuseeländische Künstlerin Teresa Bergman.

Der Gitarrist und Sänger Bas van Holt des Rotterdamer Quartetts Dawn Brothers hielt eine kurze, jedoch äußerst atmosphärische Einführung bei der Breminale 2023: "Wir sind die Dawn Brothers. Wir stammen aus den Niederlanden. Wir sind Nachbarn. Howdy Nachbarn." Abgesehen davon wurde wenig gesprochen, während ein Song nahtlos in den nächsten überging. Dieses Abschlusskonzert am Sonntagabend fand bei den letzten Sonnenstrahlen statt und tauchte die vier jungen Musiker in ein warmes Licht, während sie mit Blues, Americana und Southern Rock das Publikum verzauberten. Die Klangfülle war kraftvoll und virtuos, wie eine Reise zurück in die goldene Ära der frühen 70er Jahre, geprägt von Harmoniegesang und geschickten Wechseln zwischen Gitarre und E-Pianos. Vor Kurzem erschien ihr neues Album "Alpine Gold", aus dem sie in Bremen bereits einige Songs präsentiert haben.

Sofie Tollefsbøl aus Norwegen ist eine der energiegeladenen Tänzerinnen auf der Bühne und besticht gleichzeitig durch ihre beeindruckende stimmliche Sicherheit. Zusammen mit ihrer Band, die den Spitznamen Fieh trägt, ist sie 2023 angereist, um beim Oldenburger Kultursommer zu spielen. Trotz einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht aufgrund der langen Anreise war von Erschöpfung bei ihnen nichts zu spüren. Die Musik von Fieh ist mitreißend, wild, funky, soulful und man kann schnell die Einflüsse erkennen, die von Amy Winehouse, Gorillaz, Anderson Paak und Sharon Jones, aber auch der Jazzrock der 70er Jahre stammen. Die Bandmitglieder sind alte Schulfreunde und die Band entstand aus einer Jazz-AG heraus. Erst nach dem Auftritt wurde ihr drittes Album "III" veröffentlicht und die Besucher des Schlossplatzes konnten bereits vorab einige brandneue Songs hören.

Die aus Neuseeland stammende Teresa Bergman präsentiert eine klassische Mischung aus traditionellem Folk und modernem Pop. Ihre beeindruckende Fähigkeit, ihre Stimme mühelos in verschiedene Richtungen zu lenken, während sie mit einem bezaubernden Lächeln auf den Lippen singt, verbreitet trotz der schweren Themen in ihren Liedern gute Laune. In ihren Songs des letzten Albums "33, Single & Broke" beschreibt sie humorvoll die Herausforderungen, die eine Frau Anfang 30 erleben kann, besonders wenn man sich für ein Musikerleben in einer Großstadt wie Berlin aussucht. Die Themen reichen von Liebeskummer bis leeren Konten. Obwohl sich zunächst einige dunkle Wolken über der Bühne am Osterdeich zusammenbrauten, ließ sich die Sonne während des Konzerts nicht lange bitten und gesellte sich schnell zum Publikum dazu.

Das virtuose Duell zwischen dem Gitarristen Tal Arditi und dem Bratschisten und Sänger Roland Satterwhite hieß Tolyqyn. Jedoch muss das Duell eher im spielerischen Sinne betrachtet werden, da sie sich gegenseitig anspornen und zu instrumentalen Höchstleistungen antreiben. Gemeinsam sind sie die unterhaltsame Front des Berliner Trios Tolyqyn. Dabei analysiert der ironische Texter Satterwhite mit scharfem Verstand und spitzer Zunge unsere Gesellschaft, wobei seine Musik einen doppelten Boden besitzt und sich keineswegs zynisch zeigt. Ganz im Gegenteil. Vor allem Arditis blitzschnelle und beeindruckende Gitarrensoli verwandeln jeden Gedanken in ein breites Lächeln. Beim Summer Sounds Festival 2022 erhielten sie viel Aufmerksamkeit vom Publikum, obwohl sie als eher unbekannte Band auftraten. Dies beweist, dass ein starkes Konzert keine großen Namen benötigt.