Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Die Selbstregulierung des Systems: Die Merkmale Unvorhersehbarkeit und Instinkt prägen die seit 2016 bestehende GAME-Reihe von Bernhard Lang. Seine musikalische Ausdrucksweise ist von der Wiederholung musikalischer Motive, Phrasen und kompletter Segmente beeinflusst, inspiriert durch die Lektüre des wegweisenden philosophischen Werkes "Differenz und Wiederholung" von Gilles Deleuze.

Das jüngste Werk dieser Reihe ist Bernhard Langs Orchesterkomposition "GAME 18 Radio Loops", die anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Bayerischen Rundfunks entstand. Sie basiert auf historischen Pausenzeichen der BBC, des Bayerischen Rundfunks, der Deutschen Welle Köln sowie verschiedener internationaler Rundfunkstationen wie Radio Kiew, Radio Peking, Radio Moskau und Radio Warschau.

Das zweite Violinkonzert der aus Korea stammenden Komponistin Unsuk Chin, die dieses Jahr mit dem renommierten Ernst von Siemens Musikpreis geehrt wurde, entfaltet eine komplexe akustische Landschaft. Dieses Werk, das für den Geiger Leonidas Kavakos geschrieben wurde, wird als das "persönliche Porträt" eines Musikers beschrieben, "der vor leidenschaftlicher Energie brennt, aber gleichzeitig makellos und äußerst konzentriert spielt" (Chin).

Nach der Pause präsentieren das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und Dirigent David Robertson die deutsche Erstaufführung von Philippe Manourys Werk "Anticipations". Diese Komposition zeichnet sich durch einen räumlichen Klang aus, bei dem eine flexible, häufig bewegende Gruppe von Orchestermusikern einer feststehenden Formation gegenübertritt. "Zuweilen wirkt die Musik, als käme sie aus weiter Ferne, dann wiederum scheint sie wie in einer Vision eingefroren zu sein" (Manoury).