Facebooks Instant Articles, Apple News, Twitter Lightning: Die großen Technologie-Konzerne machen sich auf, journalistische Inhalte großer Marken immer stärker in Eigenregie zu kuratieren. Das Nutzungsverhalten der Leser ist dabei eindeutig: Immer mehr Menschen landen direkt über soziale Medien wie Facebook, Twitter, Snapchat oder YouTube auf die Inhalte großer Zeitungen. Dabei spielt es weniger eine Rolle, wo die Inhalte eigentlich sind. Die New York Times etwa hat zwischen 2011 und 2013 die Hälfte ihrer Homepage-Leser verloren – also diejenigen Leser, die die Website der Zeitung direkt ansteuern. Wenn aber Aufmerksamkeitsökonomie und Algorithmen über die Inhalte entscheiden, die publiziert werden und in den sozialen Medien eine große Reichweite erzielen, wer garantiert dann in Zukunft eigentlich noch, dass der Journalismus und die Medien generell ihre so wichtige Rolle als Gatekeeper weiterhin erfüllen können?
Ich spreche mit Jens Tönnesmann von der Zeit über die aktuellen Herausforderungen des Journalismus in Zeiten sozialer Medien und vor allem auch über die Frage, ob Zeitungen in Zukunft überhaupt noch eine Homepage brauchen.