WDR Big Band spielt Gerry Mulligan

Der Baritonsaxofonist Gerry Mulligan war ein prägender Musiker des Jazz, der maßgeblich am Cool Jazz beteiligt war und das Instrument nachhaltig im Nachkriegsjazz verankerte. Er zeigte sein Talent als Arrangeur bereits in den 1940er Jahren bei Aufnahmen mit Miles Davis und einiges mehr.

Die Jazzwelt verdankt dem Baritonsaxofonisten Gerry Mulligan (1927-1996) eine Menge, nicht zuletzt die dauerhafte Etablierung seines Instruments im Jazz nach dem Krieg. Mulligan spielte eine bedeutende Rolle bei der Entstehung und Entwicklung des Cool Jazz und zeigte bereits Ende der 1940er Jahre bei seinen Aufnahmen in New York mit Miles Davis sein Talent als Arrangeur.

Sein Quartett in Los Angeles ohne Klavier zusammen mit Trompeter Chet Baker war bahnbrechend durch den bewussten Verzicht auf ein harmonisches Instrument. In den frühen 60er Jahren brachte er mit seiner Concert Jazz Band auch entscheidende neue Impulse in den Big-Band-Jazz.

Das war ausreichend Anlass für die Bigband des Westdeutschen Rundfunks in Köln und Gastbandleader Jörg Achim Keller, den Baritonsaxofonisten ein umfassendes Konzertprojekt in all seinen künstlerischen Facetten zu widmen, um das Publikum am 21. Oktober 2023 in der Kölner Philharmonie aus den Socken zu hauen.

Keller beschreibt das, was ihn an der Musik von Mulligan so fasziniert, als "controlled ecstasy", also diese vollkommene Beherrschung aller musikalischen Parameter, ohne dass die Musik dadurch kopflastig oder weniger energetisch wirken würde.

Die WDR Big Band und Keller ehren in ihrem Konzert die zahlreichen Aspekte aus den verschiedenen Schaffensperioden Mulligans und beziehen dabei die Holzbläser-Besetzung von Mulligans Concert Jazz Band mit ein: zwei Alt-, einem Tenor- und zwei Baritonsaxofonen. In letzterer Besetzung breeindrucken Jens Neufang und Ben Fitzpatrick.